die deutsche Version ist wahrscheinlich lesbarer :-)
English here:
http://www.clickthepig.de/2/gelb/jgj/jeder_gegen_jedenE.htm
Jeder gegen Jeden...
...oder der Weg zum III. Weltkrieg
Jeder erwartet, dass die Zivilgesellschaft seine Bedürfnisse
befriedigt, beständig, bestens und bereitwillig bis zur Bahre. Stets
das Beste und Meiste für Geist und Körper. Wie rüstet sich der Geist
zur Zeit?
Wenn auch die meisten Menschen mit mittelmäßigem Lull-und-Lall viel
Zeit verschwenden, wenn auch die meisten Menschen unersetzliche
Rohstoffe verprassen, um einzigartige Bedürfnisse zu befriedigen, so
bleibt die Frage: Welcher Geist geht um zur Zeit?
Gewalt-, Gier-, Geiz- und Gewinngesellschaft befördert Gewalttäter.
Eisenbewehrte Ellbogen-Egoisten schleimen Jahrzehnt servil und devot,
bis ihre Wut zuschlägt. Doch der schöne Schein bleibt hinter frommen
Reden gewahrt.
Erfolgreiche Gewalttäter maskieren sich hinter gottgefälligem Gerede.
Schmeichelnder Schleim umflattert das grausame Sein.
Innerhalb sektenartig verklausulierten Wagenburgen herrscht
Einverständnis. Was sich dem Ghetto-Wachposten der Guten auf
Selbstmordattentäter-Distanz nähert, riskiert den finalen
Rettungsschuss.
Die Guten sind stark, wehrfähig und willig. Wer eine Kugel nicht
verträgt, wem Leichensäcke unerträglich das Gemüt beschweren, der
muss sich in die Versorgungslisten der Kriegsbehinderten eintragen
lassen.
Wer nicht kämpfen kann noch mag, verwirkt seinen Anspruch auf
Unterhalt. Reichtum, Waffen, protein- wie eiweißhaltige Nahrung,
gefiltertes Wasser und gefilterte Luft brauchen zuerst die
Frontschweine, die Frontschützen, Wachposten der Wagenburgen.
Jeder außerhalb des inneren Sektenkreises der guten Wehr- und
Willigen ist erst mal verdächtigt. Der Dienstausweis mit Bild und
Versorgungsnummer schafft Vertrauen. An der Gravur in der Achselhöhle
erkannten sich die blut- bis todgetreuen Kämpfer des Führers. So
mussten sich SS-Schergen nach der Niederlage den Arm amputieren
lassen, um sich zu entnazifizieren. Mit Macht, Geld, Fleiß und
Einfluss führten diese Krüppel als einarmige Banditen den Aufschwung
ins Wirtschaftswunder.
Jetzt geht es wieder ums Vaterland der Wehr- und Gebärwilligen. Das
mag ruhig sein, wenn die Versorgungslinien die Welt umspannen. Wenn
hungrige Gangster gierig die Pipelines anzapfen, die Ghettoburgen mit
Saft versorgen, bekämpft die mobile Einsatztruppe das Elend, die Gier
- nur nicht den Hunger.
Die Krieger können nicht überall kämpfen, aber wo ihre Panzerketten
rasseln, da besiegt die gute Gewalt das Gemeine. Jawoll!
Widerstand ist zwecklos, Märtyrertod abgeschmackt. MOAB drauf,
Leichen pflastern den Weg, high feiern wir den Sieg der
Gottgerechten. Hollywood kauft die Rechte für das Heldenkino. Die
Verlierer gewinnen die Freiheit bei erhöhtem Krebsrisiko. Uran -
Stahlmantelgeschosse knacken Panzer sofort, Karzinome zerfressen
Zellkerne später.
Megatonnen Atombombenzauber bleibt als Ultima Ratio. Wahnsinnige der
Gewalt, Gier, Geiz, Gewinngesellschaft berauschen sich enthemmt am
Blutbad des totalen Krieges. Medial bleibt der Kitzel irreal. Das
Gefühl fehlt zur Zeit - und damit Verständnis.
Der Tod, einst Meister aus Deutschland, brilliert per Parole: Let's
go West!
Human gerechnet macht friedliches Sterben bessere Geschäfte . 80
Prozent setzt die Krankenkasse für die letzten fünf Sterbensjahre
ein. Für das Sterben spart der Beitragzahler. Vielfach frustriert,
versoffen, verfressen, ein Rausch löst den andern ab, Manager im
Machtrausch bleiben nüchtern und machen sich fit für Millionen
Mordsgeschäfte.
Der Volksmund meint: Des Einen Last, des andern Lust.
Nur keinem zur Last fallen, das Letzte zusammenraffen, um das letzte
Hemd abzustottern. Pflegeheimsatz ab 3000 aufwärts. Jeder zusätzliche
Handgriff der dienstlichen Nächstenliebe kostet mehr. Händchen halten
heißt Hand aufhalten.
Wen der industrielle Verwertungskomplex nicht mehr verwerten kann,
wer für die Front, den Knast und nicht einmal mehr das Krankenhaus
verwendungsfähiges Menschmaterial hergibt, soll im Sozialghetto
sterben. Fusel als letzte Ölung, Tiernahrung als Abendmahl.
Propaganda per Buntbildschirm biopolitischer Gehirnwaschanlagen
kitzeln das letzte Lebens raus.
Die Pietetät Sozietät sammelt aus Sozial-Ghettos im Dutzend die
tägliche Todesernte. Moskau Kalkutta im Schnee, Los Angeles Kalkutta
am Sunset-Strip.
Bedauerliches Achselzucken über den Verlust menschlicher Werte, die
sich nicht rechnen.
Was sich nicht rechnet, hat keinen Wert. Nicht für's Vieh, nicht für
Flora, nicht für die Fauna, nicht für's Stimmvieh, für nichts und
niemanden.
Ein Land ohne Flugzeugträger ist ein Cowboy ohne Colt.
Ein Knast ohne Todesstrafe ist ein Ghetto ohne Heroin Goldenen
Schuss.
Eine Front ohne Standgerichte ist Formel Eins Rennen im Eisregennebel
ohne Bremsen.
Eine Massengesellschaft ohne Seuchen ist ein Theaterbrand ohne
Notausgang.
Ein Killertyrann ohne Kindchen kraulendes Pressebild ist eine Diva
ohne Dekolleté.
Zahl Steuern, halt's Maul und lerne leblang. Vor allem: wo geht's
lang zur Zeit?
n
aus der Reihe '''Wut zum Sonntag''' (13/04/2003)
English Version
http://www.clickthepig.de/2/gelb/jgj/jeder_gegen_jeden.htm
n0by
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Jeder gegen Jeden...
...oder der Weg zum III. Weltkrieg
Jeder erwartet, dass die Zivilgesellschaft seine Bedürfnisse
befriedigt, beständig, bestens und bereitwillig bis zur Bahre. Stets
das Beste und Meiste für Geist und Körper. Wie rüstet sich der Geist
zur Zeit?
Wenn auch die meisten Menschen mit mittelmäßigem Lull-und-Lall viel
Zeit verschwenden, wenn auch die meisten Menschen unersetzliche
Rohstoffe verprassen, um einzigartige Bedürfnisse zu befriedigen, so
bleibt die Frage: Welcher Geist geht um zur Zeit?
Gewalt-, Gier-, Geiz- und Gewinngesellschaft befördert Gewalttäter.
Eisenbewehrte Ellbogen-Egoisten schleimen Jahrzehnt servil und devot,
bis ihre Wut zuschlägt. Doch der schöne Schein bleibt hinter frommen
Reden gewahrt.
Erfolgreiche Gewalttäter maskieren sich hinter gottgefälligem Gerede.
Schmeichelnder Schleim umflattert das grausame Sein.
Innerhalb sektenartig verklausulierten Wagenburgen herrscht
Einverständnis. Was sich dem Ghetto-Wachposten der Guten auf
Selbstmordattentäter-Distanz nähert, riskiert den finalen
Rettungsschuss.
Die Guten sind stark, wehrfähig und willig. Wer eine Kugel nicht
verträgt, wem Leichensäcke unerträglich das Gemüt beschweren, der
muss sich in die Versorgungslisten der Kriegsbehinderten eintragen
lassen.
Wer nicht kämpfen kann noch mag, verwirkt seinen Anspruch auf
Unterhalt. Reichtum, Waffen, protein- wie eiweißhaltige Nahrung,
gefiltertes Wasser und gefilterte Luft brauchen zuerst die
Frontschweine, die Frontschützen, Wachposten der Wagenburgen.
Jeder außerhalb des inneren Sektenkreises der guten Wehr- und
Willigen ist erst mal verdächtigt. Der Dienstausweis mit Bild und
Versorgungsnummer schafft Vertrauen. An der Gravur in der Achselhöhle
erkannten sich die blut- bis todgetreuen Kämpfer des Führers. So
mussten sich SS-Schergen nach der Niederlage den Arm amputieren
lassen, um sich zu entnazifizieren. Mit Macht, Geld, Fleiß und
Einfluss führten diese Krüppel als einarmige Banditen den Aufschwung
ins Wirtschaftswunder.
Jetzt geht es wieder ums Vaterland der Wehr- und Gebärwilligen. Das
mag ruhig sein, wenn die Versorgungslinien die Welt umspannen. Wenn
hungrige Gangster gierig die Pipelines anzapfen, die Ghettoburgen mit
Saft versorgen, bekämpft die mobile Einsatztruppe das Elend, die Gier
- nur nicht den Hunger.
Die Krieger können nicht überall kämpfen, aber wo ihre Panzerketten
rasseln, da besiegt die gute Gewalt das Gemeine. Jawoll!
Widerstand ist zwecklos, Märtyrertod abgeschmackt. MOAB drauf,
Leichen pflastern den Weg, high feiern wir den Sieg der
Gottgerechten. Hollywood kauft die Rechte für das Heldenkino. Die
Verlierer gewinnen die Freiheit bei erhöhtem Krebsrisiko. Uran -
Stahlmantelgeschosse knacken Panzer sofort, Karzinome zerfressen
Zellkerne später.
Megatonnen Atombombenzauber bleibt als Ultima Ratio. Wahnsinnige der
Gewalt, Gier, Geiz, Gewinngesellschaft berauschen sich enthemmt am
Blutbad des totalen Krieges. Medial bleibt der Kitzel irreal. Das
Gefühl fehlt zur Zeit - und damit Verständnis.
Der Tod, einst Meister aus Deutschland, brilliert per Parole: Let's
go West!
Human gerechnet macht friedliches Sterben bessere Geschäfte . 80
Prozent setzt die Krankenkasse für die letzten fünf Sterbensjahre
ein. Für das Sterben spart der Beitragzahler. Vielfach frustriert,
versoffen, verfressen, ein Rausch löst den andern ab, Manager im
Machtrausch bleiben nüchtern und machen sich fit für Millionen
Mordsgeschäfte.
Der Volksmund meint: Des Einen Last, des andern Lust.
Nur keinem zur Last fallen, das Letzte zusammenraffen, um das letzte
Hemd abzustottern. Pflegeheimsatz ab 3000 aufwärts. Jeder zusätzliche
Handgriff der dienstlichen Nächstenliebe kostet mehr. Händchen halten
heißt Hand aufhalten.
Wen der industrielle Verwertungskomplex nicht mehr verwerten kann,
wer für die Front, den Knast und nicht einmal mehr das Krankenhaus
verwendungsfähiges Menschmaterial hergibt, soll im Sozialghetto
sterben. Fusel als letzte Ölung, Tiernahrung als Abendmahl.
Propaganda per Buntbildschirm biopolitischer Gehirnwaschanlagen
kitzeln das letzte Lebens raus.
Die Pietetät Sozietät sammelt aus Sozial-Ghettos im Dutzend die
tägliche Todesernte. Moskau Kalkutta im Schnee, Los Angeles Kalkutta
am Sunset-Strip.
Bedauerliches Achselzucken über den Verlust menschlicher Werte, die
sich nicht rechnen.
Was sich nicht rechnet, hat keinen Wert. Nicht für's Vieh, nicht für
Flora, nicht für die Fauna, nicht für's Stimmvieh, für nichts und
niemanden.
Ein Land ohne Flugzeugträger ist ein Cowboy ohne Colt.
Ein Knast ohne Todesstrafe ist ein Ghetto ohne Heroin Goldenen
Schuss.
Eine Front ohne Standgerichte ist Formel Eins Rennen im Eisregennebel
ohne Bremsen.
Eine Massengesellschaft ohne Seuchen ist ein Theaterbrand ohne
Notausgang.
Ein Killertyrann ohne Kindchen kraulendes Pressebild ist eine Diva
ohne Dekolleté.
Zahl Steuern, halt's Maul und lerne leblang. Vor allem: wo geht's
lang zur Zeit?
n
aus der Reihe '''Wut zum Sonntag''' (13/04/2003)
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