Stephan Geue schrieb am 27.03.2024 00:06:
... sobald irgendwelche selbsternannten oder zumindest politisch berufenen Fachleute ... demokratisch abgestimmt hätten.
Das wäre nicht demokratisch gewesen, sondern technokratisch, denn demos steht für Volk, nicht für irgendwelche Fachleute.
Stimmt, gemeint war natürlich, wie man innerhalb der Behörde überhaupt zu einem Ergebnis kam, das dann nach oben oder außen vermittelt wurde. Falls nach interner Abstimmung, so fände ich dies okay, doch offenbar geben diese RKI-Protokolle nicht einmal dazu etwas her.
Nach meinem Verständnis ist das Engagement von Multipolar wohl kein Selbstzweck oder bloßer Zeitvertreib, sondern zielt darauf ab, die Form des Ineinandergreifens von damaligem wissenschaftlichen Kenntnisstand der RKI-Behörde und daraus resultierenden politischen Entscheidungen überhaupt erst einmal zu beleuchten, denn angeblich sollten doch alle gegen die COVID-19-Pandemie beschlossenen Maßnahmen wissenschaftlich untermauert sein. Wie dies im Detail ablief oder bei künftigen Pandemiefällen gehandhabt würde, ist der Allgemeinheit bis heute komplett unbekannt. Dies ist umso erstaunlicher, weil gerade in Heilberufen im Alltag sonst jede Behandlungsentscheidung genau begründet werden muss, wenn man etwa an einen typischen Befundbrief mit Therapieempfehlung denkt, und letztlich sollten all die politischen Maßnahmen irgendwie die Gesellschaft nach medizinischen Kriterien präventiv behandeln.
Diese noch ungeklärte Art der Zusammenarbeit zwischen RKI-Behörde und Spitzenpolitik ließe sich sicher auch gut an der frühzeitig die Gesellschaft spaltenden Maskenfrage untersuchen, zu der Philippe Debionne am 25.03.2024 im Nordkurier (https://www.nordkurier.de/politik/rki-files-keine-fachliche-grundlage-zur-empfehlung-der-ffp2-maske-2378275) nach eigener Recherche innerhalb der von Multipolar veröffentlichten RKI-Protokolle dreizehn im Kontext der politischen Entscheidungen geradezu unheimliche Punkte auflistet, denn das RKI hatte der Politik offenbar monatelang einen ganz anderen Umgang zumindest mit FFP2-Masken empfohlen. Unabhängig von einer Aufarbeitung der Pandemiezeit wäre schon allein für die Zukunft unbedingt zu klären und bereits heute zu kommunizieren, wie in ähnlichen Fällen künftig politische Entscheidungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse idealerweise zustande kommen sollten.