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  • broch

1 Beitrag seit 26.04.2024

Absolute und relative Angaben beim Impfschutz

Ich denke, der Punkt ist nicht "Erkrankung" vs. "Infektion". Das Ironische liegt in dem kleinen Unterschied zwischen absoluten und relativen Angaben bezogen auf Wahrscheinlichkeiten. Damit werden wir immer verarscht (Details: Gigerenzer, Gerd - Risiko. Wie man richtige Entscheidungen trifft). Die Politik sagt: 95% (relative Risikoreduktion) - und wir müssten sagen: "Danke, aber verwendet natürliche Häufigkeiten". Dann sehen wir, dass Schulbildung in 99% erfolgreich ist (relativ), aber hier absolut versagt. Denn niemand aus der Politik hat diese Differenz thematisiert, der Grund ist einfach: Dummheit oder Ignoranz. Ich vermute beides.
Der sinnvolle Wert, der etwas aussagt, und der in solchen Fällen unter Medizinern benutzt wird, lag um 1% (absolute Risikoreduktion).
Das waren die Daten damals:
https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/comirnaty
The study showed a 95% reduction in the number of symptomatic COVID-19 cases in the people who received the vaccine (8 cases out of 18,198 got COVID-19 symptoms) compared with people who received a dummy injection (162 cases out of 18,325 got COVID-19 symptoms). This means that the vaccine demonstrated a 95% efficacy in the trial.
(Übersetzung): Die Studie zeigte eine 95-prozentige Verringerung der Anzahl symptomatischer COVID-19-Fälle bei den Personen, die den Impfstoff erhielten (8 Fälle von 18.198 bekamen COVID-19-Symptome) im Vergleich zu Personen, die eine Scheininjektion erhielten (162 Fälle von 18.325 bekamen Covid19 Symptome). Dies bedeutet, dass der Impfstoff in der Studie eine Wirksamkeit von 95 % gezeigt hat.
Kommentar von Kati Schepis:
"Bei Pfizer/Biontech traten in der Zulassungsstudie bei gerade einmal 8 von 21’720 Studienteilnehmern in der Impfstoffgruppe (=0.04%) und bei 162 von 21’728 Studienteilnehmern in der Placebogruppe (=0.74%) eine «leichte Covid- Erkrankung» auf. Beim Moderna-Impfstoff lagen die Zahlen in einem vergleichbaren Bereich.
In beiden Zulassungsstudien wurde somit lediglich bei rund 1% der Studienteilnehmer eine «leichte COVID-Erkrankung» dokumentiert. Berechnen wir auf diesen Zahlen basierend die absolute Risikoreduktion (ARR), ergibt sich für den Pfizer/Biontech- Impfstoff eine ARR von 0.70% und für denjenigen von Moderna von 1.23%. Solch kleine Werte sind wenig medienwirksam und lassen die Frage aufkommen, wie wirksam der Impfstoff tatsächlich ist. Also wird mittels «Taschenspieltrick», mittels relativer Risikoreduktion (RRR), die «Wirksamkeit» aufgebläht. Diese beträgt für den Pfizer/Biontech-Impfstoff tatsächlich 95%, weil man von insgesamt 170 Ereignissen, die 162 in der Placebogruppe (entsprechend 95%) formal «verhindert». Es werden aber nicht etwa 95 von 100 Geimpften geschützt, sondern man muss 143 Personen impfen, um eine einzige «leichte COVID-Erkrankung» zu verhindern." (Ende Zitat, Quelle Kati Schepis, script_kati_schepis_medienkonferenz_12.11.pdf , hier https://video.aletheia-scimed.ch/video/115/kati-schepis---aletheia-medienkonferenz-12.11.2021---deutsch

Mit den anderen Zahlen - es werden ca. 8,4 von 1000 leichten Infektionen verhindert (absolute Risikoreduktion (ARR) 0,84%, ca. 120 Menschen müssen geimpft werden, um eine Infektion zu verhindern. Dazu kommen einige Ungereimtheiten, wenn man die Zusammensetzung der Teilnehmer betracht, im Verhältnis zur Gesamtpopulation - auf die sich dann alle Aussagen bezogen haben.

Danke für diese doch sehr freundliche Zusammenfassung, denn die Realität und die Abweichung (Halluzination der Politik) stehen in einem noch viel kritischeren Verhältnis. Eine Aufarbeitung dürfte sich diesem nur annähern - denn ansonsten würde "Gesellschaft" unmöglich in diesem Land. Zitat Balzac: "Wenn wir uns ins Gesicht sagen würden, was wir hinter dem Rücken übereinander sagen, dann wäre keine Gesellschaft mehr möglich."

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