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  • pewoo

mehr als 1000 Beiträge seit 21.07.2016

Pseudoexperten

Das Problem mit den Pseudoexperten ist deren Mitteilungsdrang.
Hier schoen beschrieben:

Die haben Professoren- und Doktortitel, aber in einem anderen Fach. Häufig sind das Leute, die schon lange Zeit im Ruhestand sind. Ich nenne hier mal ganz absichtlich einen Namen, Wodarg als Paradebeispiel. Es gibt noch viele andere, die nicht so frappierend sind in ihrer Erscheinung. Wir haben den falschen Konsens, also das Präsentieren einer Gruppe von scheinbaren Experten. Ich sage hier nur Great Barrington Declaration: Das ist eine ganze Gruppe von Pseudoexperten.

Die sind alle nicht aus dem Fach, haben sich aber über infektionsepidemiologische Themen laut geäußert, in Form von schriftlichen Stellungnahmen. Wir haben auch speziell bei uns in Deutschland im Herbst die KBV-Stellungnahme, wo gesagt wurde: Stellungnahme der Medizin und "der" Wissenschaft. Da waren absolute wissenschaftliche Minderheitsmeinungen oder Personen involviert. Wir haben das typische Phänomen der "false balance" in den Medien: Das Präsentieren vom Vertreter der einen und der anderen Meinung, sodass diese Meinungen als gleichgroß dargestellt werden, wohingegen in Wirklichkeit eine absolute Minderheitsmeinung gegen eine Mehrheitsmeinung steht.

Die Mehrheitsmeinung wird aber häufig von Leuten vertreten, die professionelle Wissenschaftler sind und die neben der Medientätigkeit auch andere Berufstätigkeiten haben. Die können nicht so auf die Trommel hauen, die schaffen das einfach aus zeitlichen Gründen nicht. Deswegen sieht das am Ende in den Medien so aus, als wäre das 50:50. Der gegen den. Und das haben wir in Deutschland gesehen. Auch so: diese Dichotomie, Überschrift gegen Inhalt. Da ist ein Experte, der sagt etwas ganz Differenziertes in einem Zeitungstext, und die Überschriften sagen was ganz anderes, etwas ganz Bombastisches. Das ist nur einer dieser fünf Buchstaben PLURV. Nur das P, die Pseudoexperten.

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