_Peter_ schrieb am 26.03.2021 10:15:
alt_und_naiv schrieb am 26.03.2021 09:38:
Die biologischen Eigenschaften des derzeit grassierenden Virus haben sich geändert. Damit werden wir noch einige Probleme bekommen.
Und woran merkt man das?
Zahlen aus England liegen vor, Zahlen aus anderen Ländern liegen vor, Zahlen bei uns liegen bald vor.
Die Lokalzeitung berichtet, das von über 200 der neuen Variante infizierten keiner eine Krankenhausbehandlung brauchte, im vergangenen Jahr lag die Quote bei 20 %. Die Anzahl der Intensivpatienten steigt auch landes- oder bundesweit nicht stärker als bei früheren Wellen.
Gut möglich bei einem Ausbruch z.B. in einer Schule, dass dort niemand ins Krankenhaus musste.
Die Infektionszahlen fangen gerade zu steigen an, die Intensivbelegung läuft zeitlich hinterher. Das Argument zieht nicht.
Und der Verlauf der Infektionszahlen im zitierten Diagramm zeigt nicht exponentiell nach oben, im Gegenteil, die Zahlen sinken in vielen Bundesländern. Trotz zunehmender Prävalens von B.1.1.7.
Zeitliche Verzögerung, derzeit sinken die Zahlen der mit dem Wildtyp Erkrankten auf den Intensivstationen, aber bald geht es dort auch knackig höher.
Wenn jemand zu Hause bleiben möchte, um zu verhindern, dass ihm die Handtasche geklaut wird/der Himmel auf den Kopf fällt/er in einen Hundehaufen tritt/vom Coronavirus infiziert wird - gerne. Wir sind ein freies Land.
Es gibt genügend Leute mit deutlich erhöhtem Risiko, die jeden Tag zur Arbeit müssen. Insofern sonderst Du hier nur zynisches Gequatsche ab.
Aber wenn wir den Menschen vorschreiben wollen, was sie dürfen und was nicht, dann bitte auf der Basis von Zahlen und Fakten, mit wissenschaftlicher Evidenz. Wenn eine konkrete Gefahr droht. Und nicht aus Vorsicht, weil man damit irgendeine hypothetische Gefahr möglicherweise reduzieren könnte.
Wissenschaftliche Evidenz kostet eine Zeit, die man im Pandemiefall nicht hat, wenn man nicht gut aufgestellt ist.
Wir haben ein Vielfaches der Intensivkapazität vergleichbarer Länder, und einen Bruchteil der Inzidenz. Wenn unsere Intensivlobbyisten sich da kurz vor dem Kollaps sehen, dann haben wir ein Problem. Das ist aber nicht COVID19.
Wir haben mehr Intensivkapazitäten als andere Länder, was uns hier vielleicht 2 Wochen mehr Zeit verschafft. Das war es dann aber auch.