Es sind turbulente Tage vor Ostern. Deutschland ist "mütend". Das ist ein Begriff, der gerade in den sozialen Netzwerken umgeht. "Wir sind müde. Pandemiemüde (mein Unwort des Jahres, aber so treffend). Und wir sind wütend", schrieb eine Ärztin auf Facebook.
"Wir alle müssen den Anspruch haben, Tote und Kranke zu verhindern. Dass das geht, sehen wir. Die Grippe ist dieses Jahr so gut wie ausgestorben- was Abstand, Masken tragen und Hände waschen so alles bewirken."
Primär beweist dieses Zitat, dass auch Ärztinnen nicht nur wütend, sondern ganz einfach dumm sein können. Die Grippe ist nicht ausgestorben wegen Abstand, Masken, Lockdown, sondern Corona-Viren sind ganz einfach schneller und verdrängen daher die Grippe. Bis ein Grippe-Virus in einem Körper ankommt, war schon lange Corona da und das Immunsystem arbeitet schon auf Hochdruck, so dass das Grippe-Virus schon bei seinen ersten Regungen nieder geknüppelt wird. Und da, wo das Immunsystem nicht sauber arbeitet, da hat Corona schon lange seine Arbeit gemacht (der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm) und der betreffende Organismus liegt im Krankenhaus und wird gar nicht mehr auf Grippe, sondern nur noch auf Corona getestet. Wenn es nicht so traurig wäre, wie inkompetent manche Mediziner sind, dann könnte man über solche Posts der Inkompetenz auch lachen. Das Lachen vergeht einem schnell, wenn man sich vorstellt, dass diese Ärztin mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz womöglich ernsthaft erkrankte Patienten behandelt.
Seinerzeit, vor etwa vier Wochen, sprach man noch nicht von einer "neuen Pandemie", aber die Befürchtung einer dritten Welle durch die Virusmutation B 1.1.7, die laut R.K.I. in Deutschland nun gut 71 Prozent bei den überprüften Tests ausmacht, war schon präsent.
Fällt eigentlich keinem Journalisten auf, dass unsere Krankenhäuser, Intensivstationen und auch schon Friedhöfe voll sein müssten von neuen Corona-Opfern, wenn diese "dritte Welle" jetzt seit vier Wochen über das Land fegt, wie Spahn, Söder und das RKI unisono seit vier Wochen behaupten? Komischerweise ist das aber nicht der Fall, im Gegenteil. Da muss sogar das Haus Spahn extra die statistischen Kriterien ändern, damit Intensivbetten nicht mehr als Intensivbetten gezählt werden dürfen und so die Auslastung von Intensivstationen durch statistische Verknappung nach oben oder zumindest auf gleichem Niveau gehalten werden kann -- honni soit qui mal y pense!
"Es ist keinem Bürgermeister und keinem Landrat verwehrt, das zu tun, was in Tübingen und Rostock gemacht wird", sagte Merkel.
Das ist natürlich geschüttelter und nicht gerührter Blödsinn, was unsere werte Bundeskanzlerin hier von sich gibt (die Osterruhe war noch gerührt). Aus Sicht des Bundesrechts ist ihre Aussage korrekt, weil Bundesrecht in diesem Fall für keinen Bürgermeister oder Landrat gilt. Für die gilt Landesrecht und wenn in dem, so wie es beispielsweise in Bayern der Fall ist, unsinnige Grenzwerte fixiert sind, dann kann der Bürgermeister oder Landrat wollen, was er will, er darf nur nicht.
Und noch ein Schmankerl von unseren Nachbarn:
In Teilen Österreichs verhängt die Regierung über die Ostertage einen harten Lockdown.
Dieser "harte" Lockdown ist etwas entspannter als das, was in Bayern seit Monaten Vorschrift ist und ja bekanntlich super gewirkt hat. Und man geht doch davon aus, dass jetzt der Osten Österreichs so abgeriegelt wird, wie es vor vier Wochen Tirol war, weil ja damals aus Tirol Gefahr drohte. Bayern kontrolliert wegen dieser Gefahr übrigens heute noch die Grenzen zu Tirol.
Ach ja, kommende Woche ist 1. April -- da wäre es wieder mal Zeit für einen neuen Stuhlkreis bei der Kanzlerin, finde ich.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.03.2021 14:44).