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  • Der Psychater

406 Beiträge seit 05.04.2020

Kaffeesatzleserei

Es ist stets problematisch, über lange Zeiträume ökonomische Entwicklungen aus dem Hier und Jetzt hochzurechnen. Das gilt Mikro- wie Makroökonomisch. Wie hoch in zwei Jahren wo in Europa oder den USA die Inflation sein wird: nicht vorhersehbar. Der weltweit gemittelte Inflationsindex sagt da gar nichts aus.

Der Siemenschef meint, dass die Transformation der Energieträger und -produktion zunächst mal teuer ist, weil viel investiert werden muss. Steht dann die Infrastruktur samt Produktion, wird es billig, weil die Produktion von EE sehr effektiv und günstig ist. Mir ist nicht klar, inwiefern das Berücksichtigung findet bei einer Perspektive von 12 Jahren. Durchaus wahrscheinlich, dass dann eine Ökonomie, die auf EE basiert, viel billiger wegkommt als eine, die auf fossiler Energie beruht.

Das Gerede von Deindustrialisierung ist sehr einseitig. Mir fehlt da der kritische Blick, den Telepolis für sich reklamiert. Denn der blinde Fleck bezüglich Deindustrialisierung besteht hinsichtlich der Folgen des Klimawandels. Dürre, Hitze, Überschwemmungen und Stürme werden Standorte derartig beeinträchtigen, dass aus dieser Ecke Deindustrialisierung droht. Auch unter diesem ausgeblendeten Aspekt ist die Vorhersage von ökonomischen Entwicklungen nicht adäquat.

Dieser Artikel scheint mir nicht Anspruch zu erfüllen zwischen Mainstream- und Alternativjournalismus positioniert zu sein.

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