Allerdings geht Freiheit auch mit Verantwortung einher: Deshalb könnte man den Vorschlag diskutieren, Erwachsene, die sich nicht impfen lassen wollen, im Falle einer schweren Covid-Erkrankung an den Behandlungskosten zu beteiligen. Natürlich sollte das nicht für arme Menschen gelten - oder für diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Das würde die Freiheit von niemandem einschränken. Aber wer trotz Verfügbarkeit zugelassener Impfstoffe trotzdem schwer erkrankt, würde die finanziellen Folgen seiner individuellen Entscheidung selbst tragen und nicht der Allgemeinheit aufbürden. Weiterhin würde das Gesundheitssystem niemanden abweisen, der Hilfe braucht.
Diskussionen über eine vermeintlch durch persönliches Verhalten gerechtfertigte Beteiligung an Krankenkosten führen regelmässig zu dem Problem, dass man keinen sachlichen Grund findet, nicht noch diesen oder jenen Sachverhalt zur zahlungspflichtigen Ausnahme zu deklarieren.
Wer auf der Autobahn schneller als 130 km/h fährt, wer als Wintersportler abseit markierter Pisten fährt, wer Touren geht, wer mit dem Mountainbike über Stock und Stein fährt, wer Gleitschirm fliegt, wer raucht, sich ungesund ernährt, über dusselige Meinungen aufregt :-)
Kluge Menschen fangen solche Diskussionen daher erst gar nicht an.
Übrigens könnten umgekehrt nicht Geimpfte argumentieren, dass sich Geimfte an den Kosten der Bahndlung eventueller Impfschäden finanziell beteiligen. Denn auch dies war ihre eigene Entscheidung, deren Folgen sie nicht der Allgemeinheit aufbürden sollten, gell?