Ich stimme Dir weitgehend zu, v.a. zum ersten Teil Deines Posts. Es ist auch mein Eindruck, dass Staat und Bürger in Deutschland bei dieser Krise weitgehend einen guten Job gemacht haben. So gut, dass die Sterblichkeit sogar etwas zurück gegangen ist.
Den Teil zur Restaurant-Ernährung halte ich jedoch für Unsinn:
Das Restaurantgewerbe ist längst prekarisiert. Durch die hohen Lohnkosten können sich die meisten Restaurants keine Fachkräfte mehr leisten, die entsprechend auch nicht richtig kochen können. Zudem ist richtiges Kochen auf zeitintensiv und damit teuer. Wer kann Mal einfach für 30-100 € pro Person speisen?
In Frankreich dürften die Lohnkosten in guten Restaurants noch weit höher sein. Insgesamt sind dort Preise für Lebensmitteln selbst in Discountern deutlich höher als bei uns. Prozentual gibt der Franzose (aber auch Belgier, Dänen u.a.) mehr Geld für Ernährung aus als Deutsche.
Das ist imho vielmehr eine kulturelle Geschichte, dass in Deutschland in Sachen Ernährung mehr Wert auf Quantität als Qualität gelegt wird. Es wäre interessant, die Hintergründe dazu mal näher zu untersuchen. Mit "wegrationalisierten Hausfrauen" dürfte das auch weniger zu tun haben, denn in unseren nördlichen und westlichen Nachbarländern ist die Frauenerwerbsquote ähnlich hoch wie bei uns, wenn nicht sogar höher.
Und sich abends dann noch eine Stunde hinstellen, damit mit marktfrischen Zutaten noch ein gesundes, schmackhaftes Mahl entsteht? No Way.
Siehst Du. In anderen Ländern wäre das völlig normal, bei uns ist das eben unüblich - mit den beschriebenen Folgen.
Flinx