Dafür schauen die Zustimmungswerte zur Informationsqualität der Medien laut Studie gut aus. Grob gerundet sind fast zwei Drittel der Befragten der Auffassung, dass sie alles in allem mit der Berichterstattung in der Corona-Pandemie zufrieden sind (63 Prozent) oder dass ihnen die Medienberichterstattung dabei hilft zu verstehen, was gerade passiert (65 Prozent).
Beinahe 60 Prozent sind der Auffassung, dass in den Medien viele hilfreiche Informationen vermittelt werden.
Drei Meldungen "der Medien" von heute:
- Ministerpräsident Weil von Niedersachsen sagt, dass die Lage in seinen Krankenhäusern völlig entspannt ist und daher weder weitere Verschärfungen noch ein "Brücken-Lockdown" notwendig sind.
- Die Vereinigung der Intensivmediziner sagt, dass die Krankenhäuser und insbesondere die Intensivstationen nahe am Zusammenbruch sind und dass daher sofort ein richtig harter Lockdown notwendig ist. Oder wie ein offensichtlich (sexuell?) erregter Standesvertreter sagte: "kurz und knackig".
- Die Charité sagt, sie beginnt jetzt damit, verschiebbare Operationen wegen der Corona-Belastung zu verschieben, was impliziert, dass die Belastung bisher wohl nicht so schlimm gewesen sein kann, nachdem die Charité trotz der -- je nach Zählweise -- inzwischen vier bis zehn Wochen laufenden "dritte Welle" immer noch Möglichkeit hatte, verschiebbare Operationen durchzuführen.
Da wäre es doch eine schöne Aufgabe "der Medien", diese drei Meldungen, von denen mindestens eine das schlichte Gegenteil von einer anderen besagt, mal ein bisschen aufzudröseln und mithilfe "viele[r] hilfreiche[r] Informationen" zu beleuchten und in den richtigen Kontext zu setzen. Gut, das wäre deutlich mehr Arbeit als einfach Agenturmeldungen oder Pressemitteilungen auszuspielen und man müsste für die Recherche womöglich auch ein bisschen was von der Sache verstehen, aber das sollte es "den Medien" schon wert sein, wenn ihnen so viele vertrauen, finde ich. Und wenn dann "die Medien" ihre Corona-Berichterstattung auf eine Meldung pro Tag, die dafür aber sauber recherchiert, reduzieren würden, dann würde das Vertrauen ins Unermessliche wachsen.