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  • mind.dispersal

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2010

Klasse statt Masse?

cracy horse schrieb am 04.04.2021 22:46:

Von Klaus Madersbacher habe ich zum Thema Sätze glesen, der mir aus dem Herzen sprechen und die unsere verfahrene Situation auf den Punkt bringen:

Ich will mich jetzt nicht über alle möglichen wichtigen Teile - "tragende Säulen" - der Gesellschaft auslassen, die sich nahezu durchgehend für den Müllhaufen der Geschichte qualifiziert haben. Zu welch schändlichem Treiben sich Lehrer, Ärzte usw. hergeben, die ihre geistige Erbärmlichkeit an den ihnen anvertrauten Kindern auslassen, wie ehrenwerte Bürger sich bereitwillig mit völlig verblödeten Argumenten einsperren und anderweitig sekkieren lassen, wie Kirchen sich von ihrem "geistigen" Background verabschieden, wie das gesamte Kultur- und Sportleben auf Null gestellt wird - das und viel mehr lässt auf einen kulturellen Verfall schließen, der in dieser Dimension wohl einzigartig sein dürfte.

Aus: Von der Osterruhe Richtung Sommerkoma/ Wem gehört das Land? Was darf die Regierung?

http://antikrieg.com/aktuell/2021_04_03_vonderosterruhe.htm

Was da aus jeder Zeile trieft, ist die typische, aber völlig ungerechtfertigte Gleichsetzung von Opposition, Individualismus und Intelligenz. So als sei man automatisch klüger (und oft genug auch "tugendhafter"), wenn man bei der Lösung eines Problems zu einem anderen Ergebnis kommt, als alle anderen.

Leider ist mir entgangen, wo ich das las, dass es dabei um einen mehr oder weniger unbewussten Machtanspruch geht, welcher die Hierarchie der Neuen, angestrebten Ordnung nach der Rebellion vorwegnimmt, wo man die Minderheit an der Spitze zu stellen hofft. Aspiranten der Macht. Gut versteckt hinter der Maske des Faschismusopfers. Auch so ein Ding, welches sich neuerdings auch Rechte bei autoritären Linken abgucken.

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