Der Autor verweist darauf, dass in den Sentineldaten (die eine besonders hohe Qualität haben sollen) in den Kalenderwochen 40 und 41 noch positive SARS-CoV-2-Tests auftauchten, aber in den KW 42 und 43 keine Probe positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde. In den Tabelle kann man links erkennen, dass im Durchschnitt über alle auf SARS-CoV-2 getesteten Proben (nicht alle wurden auf SARS-CoV-2 getestet, siehe Anmerkung über der Tabelle) 0,3 Prozent positiv waren. Bei der Wahrscheinlichkeit in der Grundgesamtheit ist eine Veränderung von 1 über 3 auf 0 und 0 positive Test jedenfalls nicht signifikant, wenn in den Wochen maximal 56, 55, 33 oder 28 Proben getestet worden sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass kein Test von 28 positiv ist, ist bei 0,3 Prozent in der Grundgesamtheit 92 Prozent. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit in der Grundmenge sich in drei Wochen entsprechend Kretschmann alle acht Tage verdoppelt, also knapp verachtfacht, also bei etwa 2,5 Prozent liegt (sehr großzügig), ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine der 28 Proben positiv ist, immer noch bei 49 Prozent.
Mit so kleinen Stichproben lassen sich für eine Krankheit mit einer Wochen-Inzidenz kleiner 0,1 Prozent (100 je 100.000) halt nur schwer Aussagen treffen. Auch dann nicht, wenn in der Sentinelprobe wie sich aus der Tabelle ergibt, die Inzidenz dreimal so hoch ist, weil die Auswahl nicht zufällig aus der Bevölkerung ist.
Als Psychologe hat der Autor sicherlich etwas Kenntnisse in Statistik. Entweder ist er sehr faul beim Lesen oder er stellt Daten bewusst falsch dar.