Ähnlich argumentierte am Wochenende Janine Wissler, Kovorsitzende der Partei Die Linke, in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk: "Corona-Infektionen enden nicht am Betriebstor." Sie verstehe natürlich, "dass die Leute auch nicht mehr können nach jetzt viereinhalb Monaten Lockdown", so Wissler. Das Problem sei nur: "Wenn man das nicht richtig macht, dann gerät man halt wirklich in so einen Dauer-Lockdown, in so ein Lockdown-Jo-Jo". Deshalb müsse auch über die Stilllegung "nicht dringend notwendiger Produktion" gesprochen werden, um die Infektionsketten zu unterbrechen, falls die Zahlen nicht bald sinken würden.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass die Fr Wissler als Vorbild für einen funktionierenden und dauerhaften Ausstieg aus dem "Lockdown-Jo-Jo" den berühmten Corona-Bezwinger Australien zitiert, so wie es ja alle möglichen Nix-Covid-Kämpfer auch tun. Und siehe da, was lese ich gerade auf Zeit Online:
Nach der Entdeckung eines Corona-Infektionsherds in der australischen Großstadt Brisbane haben die Behörden des Bundesstaats Queensland einen dreitägigen Lockdown für die gesamte Metropolregion angeordnet.
Nur gut, dass die Fr Wissler das noch nicht gelesen hat. Sie würde sonst womöglich dahinter kommen, dass Lockdowns und insbesondere ein dreitägiger eine reine Show-Veranstaltung sind, weil man mit drei Tagen Lockdown unter Garantie nichts erreicht, wenn man schon, wie unsere Zahlen schön zeigen, mit Monaten nichts erreicht.
Maßnahmen zur sozialen Absicherung seien dann natürlich auch zu treffen.
Wie muss man sich das im konkreten Fall von z.B. sozial benachteiligten Kindern vorstellen, die dann nicht mehr in die Schule oder die Kita gehen können? Oder sind die der Fr Wissler egal, so wie den anderen Parteien auch, weil die ja keine Proletarier in der nicht dringend notwendigen Produktion sind und außerdem noch nicht wählen dürfen?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.03.2021 10:56).