Und zweitens ist er nicht valide, er sagt nichts voraus, was von Interesse wäre. So widersprechen etwa die Gesundheitsämter selbst dem Argument, nur unterhalb des Wertes könnten Nachverfolgungen getätigt werden. Insgesamt würde sich vielleicht ein Blick ins benachbarte Ausland lohnen. In Frankreich liegt die Melderate in der Hierarchie der Indikatoren auf Platz sechs, an der Spitze liegt unangefochten die Rate der Hospitalisierungen.
Wenn wir nicht ins benachbarte Ausland, sondern ins bezüglich der Pandemiebekämpfung erfolgreiche Ausland schauen, dann erfolgen dort bereits auf viel geringere Inzidenzen massive Gegenreaktionen, z.B. lokalisierte Lockdowns bei nur wenigen Fällen wie zuletzt in Neuseeland. Warum sollten wir uns an Frankreich orientieren, das die Lage genauso wenig im Griff hat wie wir?
Weiterhin ist endlich die Berufung eines tatsächlich unabhängigen Beratungsgremiums zu nennen, das nicht nur aus Modellepidemiologen, theoretischen Virologen und Zero- oder No-Covid-Vertretern besteht, die der Illusion einer Eradizierung der Viruserkrankung anhängen, die wohlgemerkt von asymptomatischen Trägern verbreitet wird.
a) Mit einer Zero-/No-Covid-Strategie gewinnt man Zeit, die Bevölkerung durchzuimpfen. Man muss auch nicht millionenfach auf einen Impfstoff zurückgreifen, bei dem es Hinweise gibt, dass er gegen eine bestimmte Variante keinen Schutz bietet, und somit dieser Variante hierzulande einen massiven Selektionsvorteil zu verschaffen.
b) Wo ist die wissenschaftliche Evidenz für die Unmöglichkeit einer Eradikation. Vor 2 Jahren hätten es viele auch für unmöglich gehalten, dass man in einem Jahr einen Impfstoff zur Marktreife bringen kann ...
Kurzum: Konkrete Vorschläge für eine Besserung hat der Herr nicht zu bieten. Nicht konstruktive Kritik ist immer leicht.