"Der Grenzwert von 35 ist "gegriffen". Es gibt es keine Evidenz dafür, dass es sich ausgerechnet dabei um einen relevanten Grenzwert handelt."
Der Grenzwert dient der Nachverfolgbarkeit durch Gesundheitsämter. Schade, dass sich Autor und Schrappe darüber nicht informiert haben. Hätte 1 Minute gedauert.
"Wissenschaftlich ist die Relevanz der verschiedenen Mutationen allerdings lange noch nicht geklärt, denn sie stellen im Rahmen einer Virusepidemie normale Vorgänge dar."
Nun geht es hier aber nicht um irgendwelche von den inzwischen über irgendwelche der vielen Mutationen, sondern um die wenigen, die dummerweise infektiöser sind und gegen die auch erworbene (Teil-)immunitäten nicht so gut helfen. Namentlich B.1.1.7 und P1, letztere hat das zuvor schon weitgehend durchseuchte Manaus nochmal aus "los" zurückbefördert. Aber natürlich kann man so tun, als wäre das nichts und solange Vogel-Strauss spielen, bis irgendwelche Archäologen in 1000 Jahren dann endlich den letzten Beweis geliefert haben. Dieses Verhalten hilft sehr. Nicht.
"Man hätte sofort zu Beginn der Epidemie mit Schutzprogrammen für die besonders gefährdeten Personen beginnen müssen"
Nur das bisher noch keiner das dazugehörige Konzept geliefert hat. Auch Herr Schrappe nicht. Schon komisch, bei der Infektiösität von Strains fordert her Studien, die diese belegen, aber die (angebliche) Wirksamkeit von nicht näher benannten "Schutzprogrammen" ist ihm schonmal bekannt. Sowas nennt man Doppelmoral.
"30 Prozent der Toten kommen aus den Altersheimen. Wer will hier denn da von einem Erfolg sprechen?"
Gute Frage. Warum beantwortet er sie nicht mal, vor allem (siehe oben): wie? Zum Glück lässt er sich nicht auf die Ioannidis-Deppenfrage ein. Eine Lockdownanalyse, die am 06.04.2020 endet. Das hat überhaupt keine Aussagekraft, ist aber nicht das Problem von Ioannidis, sondern der Covidioten, die sie nicht gelesen haben.