Dann trage ich auch mein Scherflein zu diesem Thema bei..
Schade, dass hier von einigen Teilnehmern polemisch ('verkacken' etc.) argumentiert wird. Wer wirklich seriöse Argumente hat, braucht dafür keine Kraftausdrücke.
Nochmal zur Erinnerung: Schweden hatte praktisch keine Einschränkung des öffentlichen Lebens. Nach der in der Maßnahmenzeit vorherrschenden 'Lehre' (die einige Ewiggestrige weiterhin abspulen) hätte die Übersterblichkeit explodieren müssen. Dieser und anderer Unfug wurde seinerzeit gerne behauptet obwohl die Belegung der Betten in den Krankenhäusern in den Jahren 2020 und 2021 in Deutschland um über 12% pro Jahr sanken, eine ähnliche Entwicklung ist übrigens in vielen anderen EU Ländern zu verzeichnen gewesen. In Erinnerung ist vielleicht auch noch der Bericht des Sachverständigenausschusses des Bundestages zur Evaluierung der Coronamassnahmen, der von einer desaströsen Datengrundlage spricht und für viele Maßnahmen, u.a. Masken in Innenräumen, keine Evidenz sieht https://www.berliner-zeitung.de/news/evaluierungsbericht-desastroese-datenlage-zu-corona-pandemie-massnahmen-herbst-maske-rki-lauterbach-li.242217). Das deckt sich mit dem hier von einigen Foristen so harsch kritisierten Bericht aus den USA. Als Wissenschaftler kann ich dieser ernüchternden Feststellung nur zustimmen. Ich frage mich dabei auch, wie eine angebliche Wissenschaftsnation wie Deutschland an einem so dilettantischen Konzept wir der 'Inzidenz' festhalten konnte und daraus auch noch Maßnahmen ableitete, die unsere Freiheit, Würde und Psyche in noch nie dagewesener Weise kujoniert hat. Aber zurück zum Thema:
Dass die Übersterblichkeit in Schweden nicht (dauerhaft) explodiert ist, kann jeder z.B. auf euromomo (amtliche Statistik der EU in Sachen Übersterblichkeit) überprüfen https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps. Im fraglichen Zeitraum (Anfang 2020 bis 2024) gibt es lediglich 3 Punkte, an denen eine Übersterblichkeit festzustellen ist, am höchsten fällt diese aus 2020-15 mit 11.17, der einzige wirklich hohe Wert. Ansonsten wird nur noch 2mal eine stärkere Zunahme (gestrichelte Linie) erreicht : 2020-51 mit 4.8 und 2022-51 mit 4.51 (dazwischen grosse Zeiträume mit UNTERSTERBLICHKEIT bei gleichzeitiger Massnahmenlosigkeit, wiegesagt). Diese beiden Peaks liegen knapp über der Auffälligkeitsschwelle . Jeder der meint, Schweden habe es im Vergleich zu Deutschland (oder anderen Ländern der EU) 'verkackt', darf nun gerne die Graphiken dieser Länder anschauen, ich empfehle insbesondere die Massnahmenprofis Deutschland und Frankreich als Vergleich (gerne auch Italien oder Portugal oder UK oder Griechenland oder Spanien oder die Schweiz oder...). Deutschland überschreitet die Auffälligkeitsschwelle im gleichen Zeitraum gleich 6 mal und toppt mit einem Wert von 12.44 in 2022-51 den ersten Wert von Schweden, die anderen 5 Werte liegt sämtlich deutlich über 6.
Bei halbwegs objektiver Herangehensweise ist damit klar, dass Deutschland trotz drakonischer und länger als woanders praktizierter Maßnahmen keinen Sterblichkeits- Vorteil gegenüber Schweden hatte. Eher im Gegenteil. Achso: Vielleicht reden wir noch über die Zahl der Firmenpleiten, die öffentliche Verschuldung, die Belange von Kindern und Sterbenden in dieser Zeit???
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.