Dann trage ich auch mein Scherflein zu diesem Thema bei..
Ein guter Beitrag! Von meiner Seite noch eine Ergänzung. Laut dieses Lancet-Papers stand Schweden auch im ersten Corona-Jahr bei der Übersterblichkeit ziemlich gut da, wenn auch nicht an bester Stelle. Ich guck jetzt nicht nochmal nach, aber ich glaube es war Platz 20 von 29 Ländern von großer nach kleiner Übersterblichkeit sortiert. Die niedgrigste Übersterblichkeit hatte Schweden im Ländervergleich dann bei der Betrachtung des gesamten Zeitraums.
Das was Ihr vorbringt mag ja alles irgendwie richtig sein. Nur halte ich das für weitgehend irrelevant.
Schweden hat zu beginn der Pandemie eben doch viel mehr Bewohner der Altenheime verloren als D. oder die Nachbarstaaten und hat (möglicherweise/mit ziemlicher Sicherheit) deswegen knapp 15 Prozent mehr Tote als D. auf dem Kerbholz.
Die Leichen lassen sich nicht aus Statistiken heraus diskutieren.
Während der Corona Zeit haben die Schwurbeler ständig davon geschwurbelt, das viel zu viele Menschen in D. als "Corona-Tote" gezählt würden (weil sie "mit" und nicht "an" dem Virus gestoben seien) - nun kommt das "Argument" dass es genau anders herum gewesen sei - und deshalb Schweden gut aussehen würde.
Glaubwürdigkeit geht imho anders.
Die gerne zitierte Übersterblichkeit wird in diesen Studien auch gerne durch sekundäre Effekte, wie die Isolation und der Schutz durch Masken abgemildert - einfach dadurch, dass andere - auch vielfach tödliche Viruserkrankungen (mit geringer Letalität) - eben nicht zum Zuge kamen.
Das muss/müsste natürlich auch sach- und fachgerecht herausgerechnet werden - was natürlich niemand ernsthaft leisten kann/will...
Daher ist eine Argumentation mit Übersterblichkeitszahlen noch schwächer und irrealer als ein auf unsicheren Todeszahlen basierte Statistik.