Nach meiner letzten Antwort auf dich hatte ich eigentlich gehofft, dass entweder ein Nachdenkprozess einsetzt oder wenigstens eine der Fragen, die ich gestellt hatte, beantwortet würde. Beides ist nicht passiert. Stattdessen fängt es an persönlich zu werden, so dass ich mich nach dieser Antwort aus dieser "battle" zurückziehen werde. Es geht dir allem Anschein nicht darum, Argumente auszutauschen, sondern "Recht zu haben", für Behauptungen die entweder nicht belegt oder nicht reflektiert werden. Ich denke, bei jemandem, der mehr als 1000 (!) Beiträge seit 3.12.2003 gepostet hat, ist klar, um was es geht.
Zurück zum Thema: Von allen Behauptungen (Altersheime, Wirkung der nicht pharmazeutischen Massnahmen, insbesondere Masken/Abstand und Lockdowns) scheint jetzt noch die eine übrig geblieben zu sein: Schweden führt gegen Deutschland mit 2401:2078. Dazu eine Statista URL. Und der Hinweis, dass es Schweden "verkackt" habe, weil es dort 15% mehr Todesfälle gäbe als in Deutschland (komme gleich zu diesem Punkt). Doch zunächst folgendes:
1) Andere werden sich vielleicht fragen, ob es nicht Deutschland war, dass mit seinen drakonischen Massnahmen (die es in Schweden nie gab), verk. hat, zumal dadurch kein wirklich grosser Unterschied zu Schweden festzustellen ist (bei den Toten "an und mit" wiegesagt), aber die Wirtschaft zerstört, die Kinder gequält und die Alten bei Sterben allein gelassen wurden.
Gerade in Schweden hat man großzügig die Alten zu Beginn der Pandemie in Ihren Heimen ableben lassen - und nicht die notwendigen Schutzmaßnahmen ergriffen.
Also "lieber Tot" als alleine?
2) Auf den Widerspruch, dass laut der von dir zitierten Quelle bei Statista (die nur 20 ausgewählte Ländern beinhaltet) alle anderen dort aufgeführten EU-Länder (Frankreich, Italien, Belgien, Spanien, Frankreich und Tschechien) mehr Tote/ppm aufweisen als Schweden gehst du gar nicht erst ein. Alle diese Länder hatten ebenfalls umfangreiche freiheitsbeschränkende Maßnahmen ergriffen. Warum haben die es nicht "verkackt"?
Natürlich haben die auch verkackt. Aber ich bin auf das als leuchtendes Beispiel gepriesene Schweden mit dem "Schwedischen Modell" eingegangen - und habe mit Zahlen dargelegt, dass das "Schwedischen Modell" ein "Schwedisches Todesmodell" war - also nichts was man guten Gewissens als Vorbild anpreisen könnte.
Auch die Chinesen sind mit Ihrer "Zero Covid" Strategie am Ende im Desaster gelandet.
Nach deiner Logik lag es doch an den Maßnahmen und Schweden war halt unverantwortlich, diese nicht einzuführen. Und von all diesen Ländern ist nur Deutschland (in einer deutschen Statistik - was für ein Zufall, nach den RKI-Files etc..;-) das einzige Maßnahmenland, das nach deiner "Vorzeigestatistik" besser ist als SW.. Zufälle gibts...
Die Schweden waren nachdem Sie Ihre Alten in den Altersheimen im Stich gelassen hatten gar nicht mal so schlecht unterwegs. Was nun fehlt sind belastbare, vergleichende Untersuchungen über die Folgeschäden der Maßnahmen in beiden Ländern.
Nur Schweden als Vorbild für alle (unterlassenen!) Maßnahmen zu nehmen ist grundfalsch.
3) Ich hatte 3 fachliche Quellen zitiert, die den nicht-pharmazeutischen Maßnahmen eine belegbare Wirksamkeit absprachen. Lässt du nicht gelten.
Wenn dem so wäre wären die USA z.B. gut da gestanden - haben sie aber ganz und gar nicht....
4) Die Übersterblichkeit spricht ebenfalls klar gegen deine Behauptung - aber die ist dir ja zu ungenau. Warum habe ich immer noch nicht verstanden und genausowenig, wie du eine von dir selbst als unsicher bezeichnete andere Grundlage - die Toten durch "an und mit" ohne Quantifzierung der bessere Genauigkeit als zutreffender einstufen kannst. Aber das hatten wir ja.
Wenn Du die alten Menschen aus der zu messenden Kohorte der Menschen heraus nimmst, in dem Du sie z.B. in den Altenheimen an COVID19 verrecken lässt, dann hast Du eine Kohorte, die viel weniger moribunde Menschen enthält, als wenn das nicht passiert wäre.
Allein diese (nachgewiesenermaßen in Schweden vielfach erfolgte) Aktion erniedrigt die Übersterblichkeit massiv.
Und damit endlich zu Statista..also dem angeblich besseren Wert der Toten "an und mit". Diese Zahl wiederum hängt von 2 Faktoren ab: 1) Der Zahl der testpositiven Toten und 2 ) der Zahl der durchgeführten Testungen. Je höher 2 umso höher 1. Ich hoffe wenigstens diese Logik mit dir teilen zu können (die Hoffnung stirbt zuletzt). Also solltest du unbedingt prüfen, wie viele Tests es in beiden Ländern gegeben hat. Nennt sich abduktive Logik... Ich gehe mal davon aus, dass du das unterlassen hast und habe es daher für dich nachgeholt. Laut ourworldindata hat DE vom 15.3.20 bis 19.6.22 knapp 130 mio Tests durchgeführt und SW knapp 20 mio. SW hat 8,4 mal weniger Einwohner als DE und hat damit deutlich mehr getestet als DE, nämlich 20mio x 8,4 Test = 168 mio Tests also ca. 30 % mehr. Es ist also recht wahrscheinlich, dass deine 15% mehr Tote "an und mit" bzw wie es auch anderweitig kreativ hiess "im Zusammenhang mit" völlig oder zu einem grossen Teil durch diesen Umstand erklärt werden (bei lediglich 15% Unterschied wiegesagt, das ist nicht signifikant, zumal die Zahlen in Schweden nach deiner Logik hätten explodieren müssen). Ist aber noch nicht alles: Nicht bei jedem testpositiven Toten, der an einer - sagen wir - Lungenentzündung starb muss dafür tatsächlich SARS-COV-2 ursächlich gewesen sein. Es konnte durchaus auch ein anderes Tierchen dafür kausal gewesen sein, auf DAS ABER NICHT GETESTET wurde, weil es ja nur darum ging, Corona zu pushen. Das reduziert die mickrigen 15% noch weiter.
Ich denke sowohl in Schweden, wie in D. wurden in dem Zeitraum 100% aller im Krankenhaus verstorbenen Opfer - auf COVID19 getestet. Zumindest in D. war das so.
Woher dann die testpositiven "Über-"Toten in Schweden resultieren können erschließt sich mir nicht.
Ob es da signifikante Unterschiede in der Feststellung der "an/mit" Infektion gab wage ich einfach mal zu bezweifeln. Die waren doch auch an sauberen Zahlen interessiert wie hier auch.
Und das war's dann von meiner Seite. Mehr kann und möchte ich nicht tun.