Rosamunde schrieb am 06.04.2021 02:09:
Ich danke Ihnen, wir sind nicht allein, ich finde das alles auch so gruselig, auch, dass die meisten alles glauben und mitmachen bis zum Denunzieren von anderen.
Ihnen auch vielen Dank, es tut gut, mal ein paar andere Töne zu hören.
Ich lebe ja in Frankreich, und hier wird alles mit Repression geregelt.
Über die Stimmung in Deutschland erfahre ich von meiner Familie. Sie hat mir erzählt, dass sie jetzt aufpasst, wem sie was sagt. Die Gesellschaft ist immer mehr gespalten. ("Coronazi" vs. "Coroleugner", als dürfe es keine differenzierten Meinungen und Haltungen mehr geben). Diskussionen sind kaum noch möglich. Man ist entweder im Lager der "Guten" oder der "Bösen". Man ist entweder "auf Linie" oder "VT, Nazi und sonstwas Schlimmes".
Meine Eltern, die nicht mehr leben, waren DDR-Flüchtlinge. Mein Vater hat mir von der Stimmung in der DDR erzählt, dass man selbst Freunden und Verwandten nicht mehr trauen konnte. Jeder Kollege, Bekannte, Nachbar konnte ein Spitzel der Stasi sein, oder einfach nur ein Denunziant, der sich von den Herrschenden durch Melden "staatsfeindlichen Verhaltens" ein paar Bonuspunkte erhoffte. Das war ein wesentlicher Grund, warum meine Eltern damals geflüchtet sind.
Daran denke ich in letzter Zeit, wenn mir meine Verwandten in Deutschland erzählen, dass sie mittlerweise aufpassen, wem sie was sagen, z.B. zum Thema Masken im Freien. Die Stimmung ist bedrückend.
In Frankreich schützt die Maske im Freien nicht vor Corona, sondern vor Bußgeldern, und ich mache mir Sorgen, dass dieser Alptraum nicht mehr aufhört.