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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Da werden die Gelehrten wohl lange streiten können

Aber die Maßnahmen waren zu einem beträchtlichen Teil epidemiologisch nicht begründbar.

Diese Haltung ist allerdings meines Erachtens eine, die sich ebenfalls einem kritischen Hinterfragen stellen muß.
Ich bin selbst kein Fachmann, habe aber etwas mehr als nur Laienkenntnisse und würde aus denen heraus sagen: je nach Zielsetzung waren die meisten Maßnahmen durchaus begründbar. Ob sie auch immer gut begründet und zielführend umgesetzt waren, steht dann nochmal wieder auf einem anderen Blatt. Und über die geeignete Zielsetzung werden die Gelehrten noch lange streiten können.

Man hätte auch Atombomben auf große Städte werfen können; die hätten den Virus tatsächlich erfolgreich eingedämmt.

Eh... nein. Da es auch Infektionsketten im ländlichen Raum gab, hätte das keine erfolgreiche Eindämmung bedeutet. So leicht ist das halt dann auch wieder nicht...

Und ja, wenn man nicht genau weiß, was zu tun ist...

Das hängt nun stark an der Füllung von "was zu tun ist". In China konnte man ganze Wohnblocks isolieren, selbst wenn darin dann der eine oder andere verreckt ist. In Deutschland ist just festgestellt worden, daß das hierzulande anders aussieht.
Schon im Rahmen der großen Pestepidemien im europäischen Mittelalter haben sich Strategien herausgebildet, aber vieles davon läuft nun einmal heutzutage hierzulande unter "menschenverachtend" und ist daher nicht mehr 1:1 "das, was zu tun ist". Auch in der Veterinämedizin gibt es Strategien, deren Erfolg sich sogar in harten Zahlen ausdrücken läßt, aber die Methoden dürfen nicht übertragen werden.

Aber zur Teilnahme an Experimenten darf man niemanden verdonnern.

Gibt es ein Gesetz, daß das in dieser Allgemeinverbindlichkeit festhält?
Was ist dann mit sogenannten "Teststrecken" oder Versuchen, z.B. den ÖPNV besser zu gestalten? Da müssen die, die nun einmal auf die Nutzung angewiesen sind, als Teil der "normalen Bedingungen" herhalten, ohne daß es deswegen zu Gerichtsverfahren käme... Und bei einer "neuen Rezeptur" eines Produkts ist man auch immer Versuchskaninchen: springt man ab, weil es jetzt dem eigenen Geschmack nach ungenießbar geworden ist? Da sieht es mir doch ganz danach aus, als ob man ziemlich leicht mal zum Teilnehmer eines Experiments verdonnert werden kann, solange bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden.

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