Zoff schrieb am 16.02.2022 18:37:
schtonie schrieb am 16.02.2022 15:10:
Leider wird im Focus Artikel keine Quelle genannt, geschweige denn verlinkt, was eigentlich das Mindeste sein sollte.
Ja, da hast Du Recht. Focus hat leider keine Quellen angegeben.
Um überhaupt eine Aussage tätigen zu können, wäre es zum 01. notwendig, die Angabe unmittelbar mit Quellen zu hinterlegen bzw. verlinken (seitens Focus)
Laut OWID sind in Spanien am 11. Februar 389 Todesfälle registriert worden und nicht 251. [1]
2. zwingend einen Bezugsrahmen zu setzen. Beispielsweises wäre die Angabe der täglichen Toten/Verstorbenen aus Febraur 2018 eine ziemlich gute Referenzgrundlage, da die Grippewelle 2018 eine hervorragende Vergleichsgrundlage darstellt, um überhaupt eine Aussage hinsichtlich potenzieller Gefährlichkeit machen zu können.
RKI Bericht Grippewelle 2017/2018 - S. 48 - KW6 2018: ca. 50 Tote [2]
OWID Germany Cumulative Death 07.02-13.02.2022 (KW6): 1.189 Tote [3]
Rechnung: 13.02. :119981, 07.02.: 118792 | 119981 - 118792 =1189[1] https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2022-01-01..latest&facet=none&pickerSort=desc&pickerMetric=total_cases&hideControls=true&Metric=Confirmed+deaths&Interval=New+per+day&Relative+to+Population=false&Color+by+test+positivity=false&country=DEU~ESP~DNK
[2] https://edoc.rki.de/handle/176904/5739
[3] https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2022-02-07..2022-02-13&facet=none&pickerSort=desc&pickerMetric=total_cases&hideControls=true&Metric=Confirmed+deaths&Interval=Cumulative&Relative+to+Population=false&Color+by+test+positivity=false&country=~DEU
Danke zunächst für die Quellen.
Worauf ich aber abstellen wollte, ist die Summe an täglichen Toten insgesamt. Der Monat mit den bis heute meisten Toten sowie auch dem Tag mit den meisten Toten der letzten 5 Jahre ist immer noch der März 2018. Diese Zahlen muss man sich allerdings aus den Rohdaten des statistischen BA heraussuchen.
Siehe hier:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-pdf.pdf;jsessionid=E62E6C68D708EF3418D6DA563DC56020.live721?__blob=publicationFile
Wenn also die Summe an täglichen bzw. auch monatlichen Toten heute bzw. in den letzten zwei Jahren im Vergleich nicht erheblich höher ausfällt, als eben beispielsweise zum März 2018, besteht objektiv auch kein höheres, allgemeines Gefahrenpotenzial und zwar unabhängig davon, wie nun einzelnen Todesursachen dieser Monate oder Tage für bestimmte Gruppen definiert werden.
Wenn also insgesamt die Sterbezahlen im Rahmen saisonaler Schwankungen statistisch vergleichbar verbleiben, besteht auch kein erheblich höheres Gefahrenpotenzial.
Oder anders gesagt. Wenn jeden Tag in DLand so etwa 2.500 bis 3.500 Menschen, je nach Jahreszeit bzw. saisonaler Lage, statistisch vergleichbar versterben, herrscht dem Grunde Normalzustand, ganz unabhängig davon, welche Todesursachen man innerhalb dieser Größenordnung einer gewissen Gruppe zuschreibt.
Wenn immer statistisch vergleichbar viele Menschen zu vergleichbaren Jahreszeiten versterben, ist nicht viel passiert.
Hinzu kommt, dass man diese statistischen Daten noch demographisch bereinigen muss. Wenn also eine Gesellschaft insgesamt immer stärker altert, es heute also beispielsweise ca. 2 Mio. Menschen mehr im Alter Ü80 gibt als noch vor 5 Jahren, bedeutet dies automatisch, dass auch insgesamt die täglichen Sterbefallzahlen dem entsprechend proportional mit ansteigen.
Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, kommt man zu dem Ergebnis, dass es in DLand beispielsweise in 2020 nicht nur keine Übersterblichkeit sondern sogar eine um 2,4% bestehende, statistische Untersterblichkeit gab. Siehe dazu eine fundierte Studie der med. Fakultät Duisburg, von welcher ich hier die Haupterkenntnis zitiere:
2019/2020 und 2020/2021 gab es zwei Winter hintereinander, in denen kaum Menschen an der saisonalen Influenza (Grippe) gestorben sind.
Auch indirekte Effekte der bundesweiten Pandemie-Maßnahmen spielen eine Rolle: So ging die Zahl der Verkehrstoten während des ersten Lockdowns deutlich zurück.
Das mediane** Sterbealter der an oder mit COVID-19 Verstorbenen lag bei über 80 Jahren, und bei vielen von ihnen wurden mehrere Vorerkrankungen diagnostiziert. Statistisch gesehen haben gesundheitlich vorbelastete Menschen in einem hohen Alter auch ohne SARS-CoV-2-Infektion eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. Verstorbene mit COVID-19-Infektion, die gemäß medizinischer Prognosen auch ohne Corona das Jahr 2020 nicht überlebt hätten, tragen in jenem Jahr nicht zu einer Übersterblichkeit bei.
https://www.uni-due.de/2021-10-21-keine-uebersterblichkeit-durch-corona