schtonie schrieb am 16.02.2022 20:22:
Worauf ich aber abstellen wollte, ist die Summe an täglichen Toten insgesamt. Der Monat mit den bis heute meisten Toten sowie auch dem Tag mit den meisten Toten der letzten 5 Jahre ist immer noch der März 2018.
Wenn ich in die rieseige Liste schaue, stimmt das für den Monat mit den meisten Toten jedoch nicht. März 2018 gab es 107.104 Tote, Dezember 2020 gab es 108.792 Tote.
Wenn also insgesamt die Sterbezahlen im Rahmen saisonaler Schwankungen statistisch vergleichbar verbleiben, besteht auch kein erheblich höheres Gefahrenpotenzial.
Also Oktober und November 2021 gab es deutlich mehr Tote als in den selben Monaten in den anderen Jahren. Und das obwohl es Maßnahmen / Einschränkungen gab.
Januar 2021 gab es im Vergleich zu den letzten Jahren ebenfalls deutlich mehr Tote.
Jaunar 2022 gab es die zweitmeisten Tote.
Im Vergleich gab es 2021 bis auf Februar, März und August mehr Tote je Monat als 2018. Auch im Vergleich der Monate aus den anderen Jahren gab 2021 meist mehr Tote. 2021 gab es insgesamt über 1 Millionen Tote.
In Dezember 2016 bis 2019 gab es je Tag nie über 3.000 Tote, in Dezember 2020 und 2021 gab es je Tag immer über 3.000. In der zweiten Dezember-Hälfte 2020 bis auf einen Tag jeden Tag sogar über 3.500 Tote.
Aus Sonderauswertung Sterbefälle, S.77 bis S.80. bzw. S.27 und S.28.
Ich denke, einzelne Monate oder gar Tage zu vergleichen, macht keinen Sinn. Man muss das in Summe sehen. Oder wenn dann noch weiter ins Deteil gehen - also zum Beispiel Altersgruppen, Todesursache.
Hinzu kommt, dass man diese statistischen Daten noch demographisch bereinigen muss. Wenn also eine Gesellschaft insgesamt immer stärker altert, es heute also beispielsweise ca. 2 Mio. Menschen mehr im Alter Ü80 gibt als noch vor 5 Jahren, bedeutet dies automatisch, dass auch insgesamt die täglichen Sterbefallzahlen dem entsprechend proportional mit ansteigen.
2019 sank die Gesamt-Todeszahl gegenüber 2018, war allerdings höher als 2017. Demnach steigt die Gesamt-Todeszahl nicht unbedingt jedes Jahr aufgrund dessen, dass es jedes Jahr mehr Menschen im "todesfähigen Alter" gibt.
Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, kommt man zu dem Ergebnis, dass es in DLand beispielsweise in 2020 nicht nur keine Übersterblichkeit sondern sogar eine um 2,4% bestehende, statistische Untersterblichkeit gab. Siehe dazu eine fundierte Studie der med. Fakultät Duisburg, von welcher ich hier die Haupterkenntnis zitiere:
Interessant hier ist, dass das statistische Bundesamt das etwas anders sieht:
Eine erhöhte Sterblichkeit zeigt sich sowohl für die isolierte Betrachtung des Kalenderjahres 2020 als auch für die ersten zwölf Monate seit Pandemiebeginn von März 2020 bis Februar 2021. Insgesamt starben im Jahr 2020 bundesweit rund 985 600 Menschen. Das waren 5 % oder 46 000 Verstorbene mehr als im Jahr 2019. Alleine aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre nur ein Anstieg der Sterbefallzahlen um etwa 2 % oder etwa 20 000 Fälle zu erwarten gewesen.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/12/PD21_563_12.html