Das hauptsächliche Fehlerquelle von Studien und speziell auch bei Studien zur Schutzwirkung von Masken, wo es sehr viele und miteinander verkettete Einflussfaktoren gibt, ist, dass die anderen Faktoren als der gesuchte Zusammenhang nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Die Statistik stellt für diese Art von Problemen die entsprechenden mathematischen Methoden (multivariate Analyse) bereit. Voraussetzung ist aber, dass alle in Verdacht stehende Einflussfaktoren auch quantitativ erfasst werden.
Ob nun jemand in Kontakt mit Viren gekommen ist (und nur das misst der PCR-Test), bestimmen folgende Faktoren:
Zunächst der zu untersuchende Gegenstand, die Maske selbst.
Sodann aber auch das Naheliegende:
Gibt es gleiche Abstandsregeln in den verschiedenen untersuchten Schulen.
Regelmäßige Lüftung der Klassenräume.
Größe und Belegung der Klassenräume (Virenkonzentration)
Regelmäßiges Händewaschen
Aber auch, denn Schüler sind nicht nur in der Schule. Hier spielt das soziale Umfeld hinein:
Enge der elterlichen Wohnung.
Hat die Wohnung einen Garten (Sonnenlicht Vitamin D, Bewegung)
Gesunde Ernährung (u.a Vitamin C)
Psychischer Stress (Auswirkung auf das Immunsystem)
Wird ausreichend geheizt, adäquate Kleidung im Winter (Einkommen)
Vorkommen von Vorerkrankungen in den verschiedenen Schulen.
Und auch nicht ganz unerheblich, die ethnische Zusammensetzung der Schüler, manche Ethnien haben mehr ACE2 Rezeptoren, über die das Virus in die Zellen eindringt.
Und dann natürlich nicht einfach der Vergleich von Zahlen der positiv Getesteten, sondern der Vergleich der Rate der Positiven an der Gesamtzahl der Getesteten.
Mögen die oben genannten naheliegenden Faktoren auch berücksichtigt sein, das soziale Umfeld dürfte aber in den Auswertungen keine Rolle gespielt haben, denn die Erfassung ist hier besonders aufwendig. Ebenso muss die Anzahl der positiv getesteten ausreichend groß sein (die sogenannte Power muss 80% oder mehr betragen).
Studien, die methodisch nicht oder nur teilweise exakt vorgehen, haben somit nur eine sehr begrenzte Aussagekraft und tendieren zur Überschätzung des untersuchten Gegenstandes.
Ein Hinweis auf das Ergebnis einer Studie in einem Artikel ist somit nur ein sehr schwaches Argument, solange die genannten Umstände nicht ebenfalls untersucht und bewertet werden. Das gilt gerade in der Situation, wo starke ökonomische und politische Interessen wirksam sind.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.10.2021 12:57).