In der Sache schrieb am 27.12.2021 23:56:
M.O.I Abt. Wiederbeschaffung schrieb am 26.12.2021 20:18:
who_benefits schrieb am 26.12.2021 18:32:
Soweit ich das verstanden habe, wird mit dem mRNA Impfstoff ein Mittelchen gespritzt, das körpereigene Zellen zur Produktion von Spikeproteinen des zu bekämpfenden Virus' "überredet", damit das Immunsystem konditioniert wird. Richtig?
Nicht ganz. Das ist nur ein Teil beim mRNA. Die RNA ist so abgestimmt, dass sie in unterschiedlichen Zelltypen unterschiedliche Ergebnisse erzielt. In Zellen des Immunsystems in Lymphknoten beispielsweise Dendriten so modifiziert, dass sie die Immunreaktion dämpfende "Versionen" des Spikes herstellen. In Muskelzellen dagegen die Spike-Version, die eine Abwehrreaktion des Immunsystems provoziert.
Wirklich komplexe und komplizierte Angelegenheit, letztlich wird das Immunsystem "moderiert", so dass es einerseits eine Abwehrreaktion realisiert, andererseits aber ein Überschießen derselben verhindert.
Stirnrunzeln meinerseits: das ist so eine Ecke, wo vereinfachende Bilder zu sehr vereinfachen und die Vorstellungen in die Irre zu gehen beginnen. Konkret kann ich nicht erkennen, daß es eine „Abstimmung“ der mRNA auf unterschiedliche Spikeformen in unterschiedlichen Zelltypen überhaupt geben kann, es wird immerSpike hergestellt, Punkt. Wie die unterschiedlichen Zelltypen dann das Spike weiter prozessieren und welche Wirkung sie auch wegen der unterschiedlichen immunologischen Mechanismen der unterschiedlichen Zelltypen anschieben, das liegt an den Zellen und nicht mehr am Spike an sich.
Die Sache ist in der Tat sehr komplex, kompliziert und spezifisch, dass ein paar wenige Worte dem kaum gerecht werden, richtig.
Aber es ist schon so, dass nicht nur ein mRNA-Typ zum Einsatz kommt, auch die Codierung der Endcaps spielt mehr als eine Rolle, ebenso die Nanolipide. Die bereits von bestimmten Immunzellen angegriffen werden und für Entzündungen sorgen. Da gilt es sehr vielfältige Prozesse zu regulieren, wobei die Produktion des Spikes und die Immunantwort darauf natürlich das Ziel ist. Aber eben nur ein Rädchen in einem komplexen Getriebe, wenn man so will.
Das ist auf der einen Seite also schon eine sehr ausgeklügelter Sache, wo sehr gezielt sehr spezifische Mechanismen eingesetzt werden, da steckt einiges an Forschung drin.
Aber das Problem ist dann, dass die Sache eben nicht ganz so nebenwirkungsarm ist wie man meint und dass die "verträgliche Dosis" dann experimentell ermittelt wird.