... ohne dass der Arbeitgeber "grundlos" sanktionieren kann.
Wieso die Extrawurst wegen Corona? Es ist "typisch deutsch", sich noch mit dem Kopf unterm Arm auf die Maloche zu schleppen. Da kann die Nase laufen und das Fieberthermometer an der 39 kratzen, trotzdem taucht mancher noch auf Arbeit auf. Und statt denjenigen dann auf kurzem Wege zum Hausarzt zu schicken, wird solcher Unsinn auch noch belohnt mit Prämien, wenn man möglichst keine Krankheitstage im Jahr auf der Uhr hat. Für 200,- Euro Prämie springen manche ja durch brennende Reifen, sozusagen.
Mein Vorschlag hier: wer krank ist, bleibt zu Hause. Dazu müssen aber diverse Hürden endlich fallen, damit der Kranke sich eben nicht noch erst zum Hausarzt schleppen muss, um dort im überfüllten Wartezimmer (Ansteckungsrisiko für Dritte) nur auf fünf Minuten Visite zu warten für den gelben Schein, der je nach Arbeitgeber mal schon zum ersten oder dritten Arbeitstag vorgelegt werden muss, einschließlich Zustellzeiten durch die Post.
Und natürlich muss der Unsinn abgeschafft werden, dass der Patient zuständig ist für die Zustellung des Krankenscheins zu Arbeitgeber & Krankenkasse - das sollte eigentlich direkt in der Arztpraxis erledigt werden können, um unnötige Fahrten und Umwege zu ersparen. Denn auch hier gilt: jede weitere Interaktion mit Anderen sorgt für potentielle Ansteckungen, insbesondere dann, wenn der Kranke auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist.
Also idealerweise meldet sich der Betroffene krank per Telefon, bekommt per Telefon eine (vorläufige) Krankmeldung, die dann beim Arbeitgeber und der Krankenkasse eingeht. Die gilt für 5 Werktage (ohne Samstag) und in dieser Zeit sollte der Kranke nach einiger Linderung dann auch beim Arzt auftauchen, wahlweise, um die Krankmeldung zu verlängern oder zu verkürzen, wenn man gesundet ist.
Sanktionen, welche bei erhöhtem Krankenstand durch den Arbeitgeber ausgesprochen werden bzw. Prämienkürzungen o.ä. sollten grundsätzlich nur noch in extremen Fällen möglich sein.