Auch die Umsätze der Rüstungsindustrie stiegen im Coronajahr 2020 kräftig an. BMW und andere machten dank Kurzarbeitergeld Millionengewinne, die sie als Dividenden auszahlten. So werden die Reichen immer reicher, und die öffentliche Hand verschuldet sich.
Schon diese einleitenden Sätze verzerren die ökonomische Situation. Die Reichen werden in erster Linie wegen der extrem lockeren Geldpolitik immer reicher. Und diese ist seit der Finanzkrise so. Seitdem gelten die normalen monetären Regeln nicht mehr und sind die Zinssätze bei Null oder drunter. Und natürlich verschlimmert die durch die Pandemie ausgelöste Krise die Situation zusätzlich. Weitere Billionen Fiat-Geld werden in die Welt gesetzt, die Vermögensinflation erreicht neue Rekorde. Es handelt sich allerdings grösstenteils um Buchgeld, das so schnell verschwinden kann, wie es aufgetaucht ist.
Natürlich gibt es bei jeder Krise auch Krisengewinnler. Das ist eine Binse. In einer neoliberal zugerichteten Ökonomie ist das besonders ausgeprägt.
Die Tatsache, dass sich mächtige Steakholder auf eine durch eine Pandemie ausgelöste Krise vorbereitet haben, ist kein Hinweis auf Foulplay sondern normal. Auch Staaten haben das gemacht, zum grössten Teil ihre diesbezüglichen Planungen in der Schublade versenkt. Das war ausgesprochen dumm. Dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Situation wieder eintreten würde, war klar. Die menschlichen Aktivitäten, Ein- und Übergriffe in Tierhabitate, Massentierhaltungen etc. kombiniert mit der stark gestiegenen Mobilität machen eine Pandemie wesentlich wahrscheinlicher als sie schon aus natürlichen Gründen ist.
Pharmakonzerne sind primär an Gewinnmaximierung interessiert. Eine weitere Binse. Dass sie, wenn sich Gelegenheit bietet, alles tun, um das Maximum herauszuschlagen ist logisch. Von da bis zur Unterstellung, sie hätten sich die Gelegenheit selbst erschaffen, oder aufgeblasen führt kein logischer Weg. Das haben sie gerade in diesem Fall nicht nötig, die Millionen Toten sind real, die Gesundheitssystem-Überlastungen in vielen nicht gut aufgestellten Ländern sind es ebenso. Ihr Einfluss auf die WHO und andere Entscheidungsträger reicht allerdings, um z. B. neue Krankheiten regelrecht zu erfinden, oder bestehende besser ausbeutbar zu machen. Z. B. durch Durchdrücken einer weiteren Senkung des Wertes, der als normaler Blutdruck gilt. Dass die Politik nicht fähig und / oder willens ist, Patentrechte auszusetzen, dass die Vakzine vorwiegend in reiche Länder gelangen - das ist der Skandal.
Um es auf den Punkt zu bringen - der Umstand, dass sich einzelne Konzerne nun an Vakzinen dumm und dämlich verdienen, ist weder ein Beweis dafür, dass diese Konzerne den Anlass selbst geschaffen oder grösser gemacht haben als er ist und auch nicht, dass ihre Produkte nicht das täten was sie angegebenerweise tun. In einer neoliberalen, von Konzernen dominierten Welt mutiert jedes Geschehen zur Zitze, die ausgesogen werden kann, ja muss. Das ist der Effekt der Ökonomisierung der Welt. Über das Geschehen selbst sagt das nichts aus.
Voss geht in ihrem Text weit über diese Thematik hinaus und sagt auch viel Richtiges. Das werden aber viele der hier versammelten Rezipienten überlesen und sich herauspicken, was in ihre felsenfesten Vorstellungen passt. Und das liegt auch an ihr selbst. Es hätte beispielsweise kein Anlass bestanden, die offensichtlich für den noch kalten Krieg gegen China in Stellung gebrachte Labor'theorie' als möglich darzustellen. Diese Herkunftsversion ist in ihrer Natur rechtsgerichtet, weil sie böse Menschen als Ursache ausmacht, wo in Wirklichkeit Natur und strukturelle Fehlentwicklungen walten. Das ist an sich natürlich auch kein Indiz für ihre Fehlerhaftigkeit. Es spricht aber Bände, das diese Möglichkeit vor der Politisierung des Themas von praktisch allen Sachverständigen für aus objektiven Gründen unmöglich dargestellt wurde und es einer Aktion aus faschistoiden Tronald-Kreisen bedurfte, um den gefährlichen Unsinn wieder in Umlauf zu bringen.