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  • Sitting Doc On

30 Beiträge seit 14.01.2022

@ Autoren: Bennen Sie die Radikalisierung

Ihnen kommt zugute, dass ein Teil der Organisatoren keine Abgrenzung nach rechts vornimmt.

Ich habe noch nichts davon mitbekommen, dass sich EDEKA nach rechts abgrenzt oder dass die Tagesschau Rechten verboten hat, ihre Nachrichten zu gucken. Auch auf Telepolis sehe ich keinen Filter, der Rechten die Lektüre von Telepolisartikeln oder gar die Teilnahme an Forendiskussionen untersagt.

Muss ich jetzt Neuber und Roettig als Rechte brandmarken falls sie ebenfalls zu EDEKA gehen, Tagesschau gucken oder ihre eigenen Texte auf Telepolis genauso lesen wie Rechte das tun? Muss ich Rechtsstaat und Zivilisation vom Kapital und seinen Ringier-Medien[1] unwidersprochen zerstören lassen, weil sich tatsächlich sogar auch Rechte gegen die Zerstörung von Rechtsstaat und Zivilisation richten, wogegen die politische Mitte und die Pseudo-Linke übereinander hinwegtrampeln, um ihre absolute und unbedingte Bereitschaft unter Beweis zu stellen, den Kapitalwillen an der Bevölkerung zu exekutieren?

"Wir werden alles daransetzen, Radikalisierung zu stoppen (...)", so Faeser

Beinhaltet das auch die Radikalisierung, Kindern, die von einer bestimmten Krankheit nicht schlimmer betroffen sind als die sprichwörtliche Rotznase zu bekommen, ein Serum in den Körper zu spritzen, das überhaupt nicht gegen die Krankheit hilft, dafür aber oft tödliche Nebenwirkungen hat? Und das nicht nur einmal, wodurch sich die Nebenwirkungen mit jeder Spritze potenzieren?

Und die Radikalisierung, allen Menschen jede Möglichkeit zu leben zu nehmen, die sich dieses Serum nicht in den Körper spritzen lassen wollen? Also die Radikalisierung, ungespritztes Leben unmöglich zu machen?

Oder ist das einfach keine Radikalisierung weil es keine Radikalisierung sein darf?

Ich kann mir kaum etwas Radikaleres vorstellen. [ACHTUNG! Es folgt ein angebrachter Nazivergleich, der die Vergehen der Nazis als noch schlimmer und damit weiterhin als 100%-Level des Bösen im Bewusstsein der Leser zementiert und also gerade eben nicht relativiert!] Zumindest hat es in Deutschland in den letzten 77 Jahren nichts Radikaleres gegeben.

Und so angebracht und wichtig auch die Hinweise auf die Polizeigewalt sind, darf diese grundlegende Radikalisierung von Politik, Gesellschaft und die Menschen steuernden Medien nicht ausgeblendet werden, sobald sich jemand Gedanken oder gar angeblich Sorgen macht wegen der Reaktion auf diese politische und gesellschaftliche Radikalisierung, also sich z.B. Gedanken über die harmlosen Demos macht, die trotz ihrer Harmlosigkeit von martialisch uniformierten Schlägertrupps des Kapitals niedergeknüppelt werden.

Die im Artikel lobenswerter Weise thematisierte Polizeigewalt ist nicht nur Ausdruck der politischen und durch Medien gesteuerten gesellschaftlichen Radikalisierung, sie ist auch nicht nur durch die politische und gesellschaftliche Radikalisierung notwendig gemacht, sondern sie ist die Manifestation der der politischen und durch Medien gesteuerten gesellschaftlichen Radikalisierung.

Damit ist eine Reduktion des Themas auf die matialisch uniformierte Erscheinungsform der politischen und gesellschaftlichen Radikalisierung, die eben die ursächliche und grundlegende politische und gesellschaftliche Radikalisierung ausklammert oder insgeheim gar rechtfertigt, recht eigentlich ein Etikettenschwindel und ein - dass dies im Moment noch nur eine Unterstellung sein kann, gebe ich gleich selbst zu - Versuch, von der tatsächlich stattfinden Radikalisierung abzulenken.

____________________________

[1]
https://www.youtube.com/watch?v=rw1fJoe2YzI
(2:28 lang)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.01.2022 20:49).

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