Nüchtern, sachlich, juristisch beschlagen. Keine Einwände euer Ehren.
Aber die Hinterweltler wird es nicht beeindrucken. Auffallend, dass diese diesmal nicht deutlich politisch verortbar sind. Der Chor hat sowohl rechte, wie auch linke Mitglieder. Das legt den Gedanken nahe, dass es nicht primär politische Überzeugungen sind, die die Einstellung zum Corona-Komplex bestimmen. Sondern diese eher in der Persönlichkeitsstruktur begründet liegt.
Wir leben in einer Kultur, in der Ohnmacht an den Rand, ja möglichst über diesen hinaus gedrängt wird. Das darf im eignen Leben nicht vorkommen, wenn doch, hat man sehr wahrscheinlich selber etwas falsch gemacht. Mit lauter Defensivmassnahmen reagierende Regierungen vermitteln dadurch die Botschaft 'wir sind primär ausgeliefert, kein Technofix verfügbar, vielleicht in 18 Monaten...' Das ertragen Viele nicht. Es fühlt sich an wie eine narzistische Kränkung. Zumal man durch die ergriffenen Massnahmen auch weitgehend am Handeln allgemein gehindert wird, was auch das übliche Schlupfloch, ersatzhandelnd über die Ohnmacht sich hinwegzumogeln verschliesst.
Dass diejenigen, die schlicht ihre schnöden materiellen Privatinteressen rücksichtslos verteidigen, einstimmen, scheint zu beweisen, dass man nicht allein ist. Der Chor wird lauter.