Jetzt will Facebook auch die Kommentare der Impgegner zensieren und Impfgegner dauerhaft sperren.
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Eigentlich hatte Facebook.-Chef Mark Zuckerberg großspurig angekündigt, kein "Gebieter der Wahrheit" in Sachen Fakenews sein zu wollen. Zu viel Kontrolle treibt Nutzer zu anderen sozialen Medien. Doch das Vorgehen gegen Impfgegner zeigt, dass Zuckerberg zu viel versprochen hat.
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„Ich glaube einfach fest daran, dass Facebook nicht über die Wahrheit von allem gebieten sollte, was die Leute online sagen“, äußerte sich Facebooks Social-Media-Boss Mark Zuckerberg im letzten Jahr. Trotz Zuckerbergs Hoffnungen jedoch ist genau das aus Facebook geworden. Wie ein Stromversorgungsunternehmen kann Facebook ausgewählte Stimmen beleuchten, während es andere aus dem Netz verdrängt. Das bekannteste Beispiel dafür, wie das Social-Media-Unternehmen seine Macht ausübt, war im Januar die Sperre von Donald Trumps Account, weil er die Ausschreitungen im Kapitol geschürt hatte. (Auch Twitter sperrte ihn.) Die Entscheidung von Facebook wird derzeit von dem unternehmensinternen Gremium, dem Oversight Board, überprüft, das die Firma in heiklen inhaltlichen Fragen berät – von denen es noch viele weitere gibt.
Am 8. Februar gab Facebook in einer Stellungnahme weitere Inhalte bekannt, die auf seiner Plattform nicht erscheinen dürfen: Unwahrheiten über Impfungen. Das Unternehmen wird nun Beiträge löschen und Gruppen blockieren, die behaupten, dass Impfstoffe Menschen krank machen oder Autismus verursachen; zuvor waren derartige Behauptungen von dem Unternehmen lediglich herabgestuft worden, so dass sie in den Feeds der Nutzer und in den Suchergebnissen weniger hervorgehoben wurden. Facebook und andere Internetunternehmen stehen unter dem Druck von Politikern und der Presse, die eine bessere Kontrolle der Impfgegner-Inhalte seit 2019 fordern, als ein Ausbruch von Masern in New York eine Flut an Desinformationen auslöste. Covid-19 hat dem Thema neue Dringlichkeit und Aufmerksamkeit verliehen.