Woody Box schrieb am 23.01.2021 17:41:
Es ist überhaupt nicht gesagt, dass die britische Variante generell ansteckender ist.
Der Biomathematiker Wes Pegden hat einen interessanten thread eröffnet:
https://twitter.com/WesPegden/status/1352607414823084032
B 1.1.7 geht in den britischen Hotspots bereits stark zurück, ältere SarsCov2-Typen dagegen nicht. Das müssten letztere aber eigentlich, und zwar noch kräftiger als B 1.1.7, wenn die Hypothese der stärken Ansteckungsrate stimmen würde.
Pegden wirft ein, dass ein bestimmter Teil der Bevölkerung besonders anfällig für B 1.1.7 sein könnte; dieser Teil ist jetzt gut durchseucht, und deshalb gehen die Zahlen für B 1.1.7 zurück, aber nicht die anderen.
Hier kommen wohl auch noch Dinge wie Kreuzimmunität zu anderen Coronaviren ins Spiel. Der Immunstatus der Bevölkerung gegenüber diesen und den diversen Varianten des SARS-Cov2-Virus dürfte ziemlich gestreut sein. Deshalb wäre ich auch vorsichtig, die Verhältnisse von Portugal auf D zu übertragen. Deutsche sind keine Portugiesen. Wer weiss schon, wie die deutsche Sub-Mutante von B 1.1.7 auf Deutsche wirken wird?
Was, willst Du damit etwa sagen, dass hochkomplexe Prozesse wie zum Beispiel eine Pandemie gar nicht mit einem einzigen Parameter per linearer oder exponentieller Extrapolation vorhersagbar und modellierbar sind? Achherrje, und da geben sich so renommierte "Wissenschaftler" wie Herr D. aus B. und Mr. F. aus L. soviel Mühe mit Modellen, die nie zutreffen...
Aber wie soll denn die Politik dann entscheiden, wenn es gar keine klare Formel wie: "je mehr Lockdown, desto weniger Virus" gibt?
Willst Du etwa andeuten, dass die Politik dann etwa differenziert agieren muss? ("Oh nein, er hat das D-Wort gesagt...")