Wenn wir keine Übersterblichkeit hatten dann ist da ja wohl auch unserem leistungsfähigen Gesundheitssystem zu verdanken.
(1.) haben wir eine Übersterblichkeit, die sogar ziemlich genau mit den Corona-Todeszahlen korreliert - auch wenn der Autor des Artikels versucht, das zu kaschieren und dazu die Zahlen weglässt, die seiner Argumentation widersprechen können. Wie beispielsweise die längerfristigen Todeszahlen, die nicht ganz zu seiner These passen, dass die Veränderungen in den "Sterblichkeitszahlen" vor allem von der "Bevölkerungszahl" und der "Altersstruktur" beeinflusst werden.
(2.) Hat sich unser "leistungsfähiges Gesundheitssystem" leider als erstaunlich schwach erwiesen. Beim Vergleich mit den internationalen Todeszahlen war ich eigentlich immer die schlechtere Altersstruktur in Deutschland außen vor zu lassen, weil ich mir dachte, dass wir das hoffentlich mit unserem im Vergleich beispielsweise zu Brasilien besseren Gesundheitssystem wohl ausgleichen können, und dass wir inzwischen auch bessere Behandlungsmöglichkeiten haben als im letzten Frühjahr.
Leider geben die Zahlen aus der 2. Welle das nicht her - die Sterblichkeitsrate hat sich gegenüber der ersten Welle sogar verschlechtert, da ist keine Spur von Fortschritt zu erkennen. Und inzwischen liegt unsere Quote sogar hinter der von anderen Ländern, die in der ersten Welle ganz schlecht dastanden - beispielsweise den USA. Also, ich bin schwer enttäuscht von unserem Gesundheitssystem, dass meine optimistischen Einschätzungen vom Spätsommer komplett verfehlt hat und derzeit eher mit heruntergelassenen Hosen dasteht :-(.
Mir ist nicht mal klar, woran das liegt. Eigentlich hat man doch im letzten Jahr nicht nur die Kapazitäten aufgestockt, sondern auch vielversprechende Behandlungsansätze erproben können - warum das so komplett an den Zahlen vorbeigeht, ist für mich nicht durchschaubar. Aber ich bin beunruhigt darüber.