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  • Pseudonymcen

mehr als 1000 Beiträge seit 25.09.2019

Re: So richtig verstehe ich den Herrn Kuhbandner noch nicht.

OckhamOS schrieb am 21.02.2021 20:57:

Ich gucke in die Sterbestatistik

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html

Und sehe, daß um die Jahreswende die Anzahl der Todesfälle statt so knapp unter 20.000 pro Woche wie in den Vorjahren jetzt über mehrere (!) Wochen an die 25.000 beträgt.

DAS ist für mich eine saisonale Übersterblichkeit von 25%. Die ist deutlich zu erkennen und nicht wegzuschwafeln, das ist auch kein Artefakt oder statistischer Schwankungsfehler.

Selbst wenn ich jetzt dem Argument von Kuhbandner folgen würde, dass dies ja "nur" die schwer vorerkrankten Ü70- Jahrgänge sind - die eben nicht eine mittlere Lebenserwartung deutlich über 84 Jahren haben, sondern eben wegen ihrer Erkrankungen nur noch von 1 Jahr (also sowieso innerhalb des nächsten Jahres gestorben wären) - selbst dann: wenn man diese Todesfälle von einem Jahr jetzt Corona-bedingt innerhalb weniger Wochen ablaufen hat - dann sollte sich im Jahresmittel natürlich nichts ändern.
Dem Jahresmittel ist es ja egal, ob alle Sterbefälle eines Jahres an einem Tag oder aber gleichverteilt vorkommen.

ABER: wenn das so ist, dann sollte NACH dem Coronapeak eine deutliche Untersterblichkeit kommen, über mehrere Monate, damit der Mittelwert wieder erreicht wird.

Bisher ist von der Untersterblichkeit nichts zu sehen, warten wir es ab.
Nach dem Peak im letzten Jahr um KW 33 war nämlich auch keine Untersterblichkeit zu sehen. Der war aber auch viel kleiner.

Und auch die Alterszusammensetzung der Bevölkerung hat sich von 2019 auf 2020 garantiert nicht so heftig verändert, daß man dies unbedingt in Rechnung stellen muss.

Du vergisst einen kleinen, entscheidenden Punkt.

Jedes Jahr gibt es um Ostern herum das große Sterben, nämlich dann, wenn die liebe Verwandtschaft die Alten besucht - daraufhin beginnt das sterben. Das ist 2020 völlig weggefallen - auch danach konnten die eigentlich schon Tote noch einige Monate in den Winter gerettet werden.
Da diese nun aber überfällig sind und Corona sich halt überall verbreitet, dann wurden sie eben dann geholt.
Also was im Frühjahr fehlte, kam am Ende des Jahres drauf.
Daher kannst du auch die "Übersterblichkeit" für ganz 2020 betrachten und es gibt kaum eine, erst recht nicht, wenn die zu erwartende Mehranzahl einbezogen worden ist.

Vergleich doch einfach mal die Statistiken mit den Kurven von 2018 und 2020.

Hier z.B.:https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_Grafik/_Interaktiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html?nn=209016

Wie du siehst ist vorn der "Berg" von 2018 in 2020 komplett entfallen - dafür hängt er 2020 hinten an.

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