Ich gucke in die Sterbestatistik
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html
Und sehe, daß um die Jahreswende die Anzahl der Todesfälle statt so knapp unter 20.000 pro Woche wie in den Vorjahren jetzt über mehrere (!) Wochen an die 25.000 beträgt.
DAS ist für mich eine saisonale Übersterblichkeit von 25%. Die ist deutlich zu erkennen und nicht wegzuschwafeln, das ist auch kein Artefakt oder statistischer Schwankungsfehler.
Selbst wenn ich jetzt dem Argument von Kuhbandner folgen würde, dass dies ja "nur" die schwer vorerkrankten Ü70- Jahrgänge sind - die eben nicht eine mittlere Lebenserwartung deutlich über 84 Jahren haben, sondern eben wegen ihrer Erkrankungen nur noch von 1 Jahr (also sowieso innerhalb des nächsten Jahres gestorben wären) - selbst dann: wenn man diese Todesfälle von einem Jahr jetzt Corona-bedingt innerhalb weniger Wochen ablaufen hat - dann sollte sich im Jahresmittel natürlich nichts ändern.
Dem Jahresmittel ist es ja egal, ob alle Sterbefälle eines Jahres an einem Tag oder aber gleichverteilt vorkommen.
ABER: wenn das so ist, dann sollte NACH dem Coronapeak eine deutliche Untersterblichkeit kommen, über mehrere Monate, damit der Mittelwert wieder erreicht wird.
Bisher ist von der Untersterblichkeit nichts zu sehen, warten wir es ab.
Nach dem Peak im letzten Jahr um KW 33 war nämlich auch keine Untersterblichkeit zu sehen. Der war aber auch viel kleiner.
Und auch die Alterszusammensetzung der Bevölkerung hat sich von 2019 auf 2020 garantiert nicht so heftig verändert, daß man dies unbedingt in Rechnung stellen muss.