Ich gehöre in keinerlei Hinsicht zu einer „Risikogruppe“ für einen schweren Verlauf einer Virusgrippe. Allerdings ist durch eine angeborene Stoffwechselerkrankung meine Lebenserwartung vermindert.
Seit meiner Diagnose vor ca.10 Jahren lebe ich quasi „schneller“, d.h. ich schiebe Vorhaben nicht mehr ewig hinaus, sondern setze viele Dinge spontaner um. Letztendlich habe ich aus der Not eine Tugend gemacht, aber mein Umfeld profitiert von meiner Energie, meiner Kreativität und meiner Aktivität.
Was ich bis -sagen wir mal- 75 nicht erlebt habe, das habe ich einfach verpennt. Für mich wäre Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit ein Albtraum.
Ich stelle mir bei den derzeitigen Diskussionen gelegentlich vor, was die Alten und Pflegebedürftigen eigentlich selbst von ihrem Leben erwarten.
Hört mir aber bitte auf, mit der Leier von der „kapitalistischen Verwertbarkeit“! In anderen Gesellschaftsformen sind Alte und Kranke noch viel mehr Ballast, sie taugen dort ja noch nicht mal als Konsumenten.