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  • Zahlen helfen

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2020

Statistik ist nicht so schwer, echt!

Oder mit anderen Worten: Dieser Langzeittrend ist viel zu klein, als dass er die Übersterblichkeit durch die Covid-19-Pandemie verdecken könnte. Die Übersterblichkeit ist sehr real und bestätigt die Zahl der gemeldeten Todesfälle.

Was will der Hr Pomrehn mit dem Artikel eigentlich beweisen?

(1) Dass die Übersterblichkeit zunimmt? Natürlich, das tut sie jeden Winter.

(2) Dass die Übersterblichkeit im Winter viel stärker zunimmt als aufgrund der Demographie der Bevölkerung zu erklären wäre? Selbstverständlich, es hat daher auch nie jemand die gegenteilige Behauptung, die der Hr Pomrehn versucht zu widerlegen, aufgestellt. Da hat der Hr Pomrehn offensichtlich den Artikel von Hr Gill (https://www.heise.de/tp/features/Keine-Uebersterblichkeit-trotz-Covid-5001962.html?seite=all), auf den er sich anscheinend bezieht, gründlich missverstanden.

(3) Dass Corona ein Killer-Virus und verantwortlich für einen noch nie dagewesenen Anstieg der Übersterblichkeit ist? Dazu müsste er aber beweisen, dass die Übersterblichkeit viel stärker zunimmt als in allen Wintern bisher, für die es zuverlässige Zahlen gibt (für die Spanische Grippe gibt es keine, es gibt nur Schätzungen). Und zuverlässige Zahlen gibt es in DE seit 1950. Wenn man auf die DESTATIS-Grafik schaut und die Übersterblichkeit 2020/21 mit dem hellblauen Band der Werte in der letzten Jahre vergleicht, dann kann man nicht sagen, dass der Beweis sehr überzeugend ausgefallen wäre. Der Beweis wäre noch viel weniger überzeugend, wenn man Winter wie 1952/53, 1957/58, 1959/60, 1969/70 oder auch 2014/15 in dieses Band mit einbeziehen würde. Diese Winter hatten nämlich alle eine extrem hohe Übersterblichkeit und würden daher das hellblaue Band der Vergleichswerte nochmal deutlich noch oben ausdehnen.

(4) Dass die Corona-Maßnahmen nichts gebracht haben? In der Tat, das hat er bzw DESTATIS eindrucksvoll bewiesen. Dieser Winter 2020/21 ist trotz aller Maßnahmen, die immense finanzielle und soziale Schäden angerichtet haben, genau so verlaufen wie ein harter Grippe-Winter immer verläuft. Und diesseits von wochenlanger strikter Einzelhaft für alle Bewohner DEs gibt es auch nichts, was den Verlauf signifikant beeinflussen würde. Genau das ist im Kern die Botschaft der Fr Priesemann und des Hr Wieler, wenn sie davon sprechen, dass die Corona-Maßnahmen nochmals deutlich verschärft werden müssen, wenn sie Wirkung haben sollen, ohne dabei auch nur eine Andeutung zu machen, was das konkret heißen würde.

Was wollte der Hr Pomrehn jetzt eigentlich beweisen? Oder wollte er gar nichts beweisen, sondern nur noch mal sagen, dass Corona furchtbar schlimm ist und daher alle finanziellen und sozialen Schäden gerechtfertigt sind? Man weiß es einfach nicht ...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.01.2021 12:28).

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