Es ist eine Binsenweisheit, dass ein System, das in einem begrenzten Rahmen auf unbegrenztes Wachstum angewiesen ist, immer wiederkehrende Krisen benötigt, um Platz für weiteres Wachstum zu schaffen. Dass dieses uns alle beherrschende System längst jegliche Ländergrenzen überwuchert hat und in zunehmendem Maße dabei ist, die Nationalstaaten zu seinen Spielbällen zu machen, wird auch zunehmend offensichtlich. Daher halte ich sowohl eine "Deutschland in der Krise"-Rhetorik, wie auch die Frage um den Ursprung des Virus für Fehl am Platz, da Nebenschauplatz.
Viel wichtiger ist doch die Frage, ob nicht das verbissene Festhalten an eben diesem alles erstickenden Schaumschläger-System unsere eigentliche menschliche Krise ausmacht - und wie es uns gelingen kann, aus dem Strudel der uns beherrschenden Sachzwanglogik auszuscheren, ohne uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen und damit nur die nächste Runde dieses Irr-Sinns einzuläuten.