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Re: Die Dunkelziffer ist nicht das Problem

Naturzucker schrieb am 01.04.2021 19:03:

Allen Spekulationen über die Gefährlichkeit von Covid-19 wäre die Grundlage entzogen, wenn das RKI die seit über einem Jahr zugesagte flächendeckende Studie durchgeführt hätte. Dann lägen die indivudellen Risiken für jedermann auf dem Tisch. Dann würden wir uns nicht über Inzidenzen unterhalten sondern über das Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken oder zu sterben.

Du bist da vielleicht auch schon reingefallen? Die Frage ist doch zunächst einmal, was ist überhaupt Covid19. Ehrlich und nach den Maßgaben von vor 2020 beantwortet kommt für Covid19 mittlerweile alles in Frage, von keine Symptome über Husten, Schnupfen Heiserkeit, Autoimmunreaktionen bis hin zu chronischer Müdigkeit bei Post.Covid. So richtig relevant - also gefährlich - ist nur Pneumonie. SARS.

Das ist ein wesentliches Problem der "offiziellen" Zahlen- und Studienmystik, denn so kreiert man Fall- und Todeszahlen, die - undifferenziert angewendet - mit der Realität nichts zu tun haben und das Bild in Sachen Gefährlichkeit völlig verzerren.

Und Du hast schlecht recherchiert für Deinen Vorwurf. Das RKI betreibt ein bundesweites Monitoring in einer ganzen Reihe von Regionen, wo regelmäßig repräsentative Stichproben der Bevölkerung auf Antikörper getestet werden. Da hat sich eine Dunkelziffer Faktor 3 ergeben. Zudem werden noch Studien an Hotspots durchgeführt, die dann auch schon mal eine Dunkelziffer Faktor 7 herausbekommen.

Die Haltung von RKI und Bundesregierung in dieser Frage kann ich nur als Arbeitsverweigerung bezeichnen. Das Festhalten an Inzidenzen trotz allen systematischen Fehlern als maßgebliche Grundlage zur Begründung von Freiheitseinschränkungen bei deren Berechnung nur als Frechheit.

Das Dumme dabei ist, diese "Inzidenzen" wurden im IfSG festgeschrieben. Damit ist egal, ob sie fehlerhaft sind, sie sind Gesetz.

Es gibt kurzfristig nur zwei legale Möglichkeiten, die "loszuwerden": Die Aufhebung der "epidemischen Lage" oder eine Änderung des Gesetzes. Beides erfordert eine Mehrheit im Bundesparlament, also Teile der Regierungsmehrheit müssten gegen die Regierung abstimmen.

Mittelfristig wird eine neue Regierung gewählt, dabei besteht natürlich die Chance neuer Mehrheitsverhältnisse und eines entsprechenden politischen Willens, den im Oktober verzapften Unsinn wieder aus dem Gesetz zu streichen.

Wenn wider besseren Wissens immer noch positive Tests mit dem Verstand von dressierten Affen zusammen gerechnet werden, dann kann ich den Verantwortlichen nur Absicht oder Inkompetenz unterstellen.

Inkompetenz wäre ja beinahe noch eine Entschuldigung - wir wussten es nicht besser. Da bestünde vielleicht noch die Hoffnung auf Einsicht und Veränderung.

Nein, die einzige Möglichkeit ist wirklich, dass viele Bürger erkennen, dass sie systematisch verarscht verarscht werden und sich darüber ärgern.

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