Naturzucker schrieb am 02.04.2021 09:01:
alt_und_naiv schrieb am 01.04.2021 22:04:
Um die Aufbereitung dieser Daten kümmern sich Leute mit mathematischem Sachverstand.
Deswegen werden immer noch die Empfehlungen der WHO ignoriert (Stw. Symptomatik), deswegen werden immer noch positiv Getestete und tatsächlich Erkrankte munter vermischt.
Da wenigstens 80% der Infizierten wenigstens leichte Symptome wie ein Kratzen im Hals aufweisen bzw. im weiteren Verlauf entwickeln, macht man ohnehin nichts falsch.
Zum Zeitpunkt eines positiven Testergebnisses weiß man bei 50% der Betroffenen noch nicht, ob die symptomatisch und wenn ja mit welcher Schwere erkranken. Wolltest Du das differenzieren, müsstest Du noch ein paar Tage länger warten und einen viel höheren Aufwand betreiben. (Die nächste Frage aus der Ecke der Maßnahmenkritiker wäre dann: Ja ist der angegebene Husten denn von der Infektion, könnte das nicht auch ein Raucherhusten sein?) Damit verlöre aber die Testung massiv an Wert hinsichtlich des epidemiologischen Vorgehens: Positiv getestet bedeutet ja schließlich auch, dass diese Person in Quarantäne/Isolation gehen sollte und man ihre Kontakte nachverfolgt. Willst Du damit bis zum ersten Hüsteln warten?
Die Übertragung der Daten erfolgt immer noch per Telefax oder, wie schon seit Herbst versprochen, endlich digital?
Macht die Übertragungsart die Daten ungültig? Macht es Sinn, grundlegende Änderungen der Infrastruktur während einer Katastrophe vorzunehmen und das Risiko in Kauf zu nehmen, dass dadurch die Infrastruktur gänzlich ausfällt? Macht es Sinn, die neue Infrastruktur parallel zu installieren und durch Redundanz dann die personellen Ressourcen zu überlasten?
Der ct-Wert wird noch immer nicht berücksichtig oder endlich doch? Wie wird in der Fortschreibung der Zahlenreihen die mehrfach geänderte Verfahrensweise bei der Testung berücksichtigt? Gas nicht?
Zu vermuten ist, dass die Labore mittlerweile ct-Werte mitteilen. Bei der Entscheidung, ob man eine Person isolieren muss, hilft ein einmaliger ct-Wert auch nicht weiter, da man ja nicht weiß, ob die nachgewiesene Viruslast noch steigt oder schon wieder abfällt. Der ct-Wert ist nur bei Verläufen interessant, vorausgesetzt die Probenentnahme ist von konstanter Qualität.
Geänderte Verfahrensweisen werden genau dort und von den Leuten berücksichtigt, wo es darauf ankommt, sprich im Bereich Modellierung.
An der "Front" ist ein robustes Verfahren gefragt, das einen entsprechenden epidemiologischen Nutzen produziert. Also z.B.: Kontakte 1. und 2. Ordnung eines positiv Getesteten schickt man in Quarantäne - ohne Test. Damit hat man bei sich schnell ausbreitenden Varianten eine Chance, Risikokontakte deutlich zu reduzieren. Ist bei dem Algorithmus dann die ganze Republik in Qurantäne, dann hat man gerade gelernt, dass hohe Inzidenzen Mist sind und ein Lockdown die Folge hoher Inzidenzen.
Dafür, dass dort Leute mit mathematischem Sachverstand arbeiten, gibt es zu viele Fragen.
Dass Du zu viele Fragen hast, ist auch ein Versäumnis der Vergangenheit. Pandemievorbereitung erfordert auch Schulung der und Übungen mit der Bevölkerung.
Wenn man wartet, bis die WHO die Pandemie ausgerufen hat, und sich dann hinsetzt, die Pandemiepläne auf das neue Virus umzuschreiben, hat man nichts verstanden.