Es ist ganz offensichtlich, dass von ihr die Zulassung der weltweit erprobten russischen und chinesischen Impfstoffe verzögert wird,
Wenn das so offensichtlich ist...warum werden dann keine Belege für diese ziemlich steile Behauptung geliefert? Da wüsste man doch gerne, wer da wie und in wessen Auftrag verzögert. Das ist doch ein ziemlich krasser Vorwurf, die EMA sei korrupt und halte der Pharmabranche lästige Konkurrenz vom Hals. Da sollte schon ein paar mehr Fakten liefern, außer dass das Verfahren "offensichtlich" lange dauert.
Es könnten ja auch schlicht Daten und Unterlagen für die Zulassung fehlen. Das ist eine Bringschuld der Antragsteller. Vielleicht fehlt, anders als bei den Privatfirmen, bei den Staatskonzernen das große Interesse in Europa schnell eine Zulassung zu bekommen, weil man ja schon mit der Notzulassung der WHO überall in der nicht-westlichen Welt am Start ist? Denn entgegen anderslautenden Gerüchten ist bei der EMA eine Notzulassung von Impfstoffen nicht erfolgt und auch nicht geplant. Das Verfahren ist auf Pharmafirmen zugeschnitten und für chinesische oder russische Staatskonzerne vermutlich ziemlich ungewohnt. Die mussten überhaupt erstmal Tochterfirmen mit Sitz in der EU gründen, um den Antrag stellen zu können.
Sputnik ist ein Vektorimpfstoff. Davon sind bereits zwei zugelassen. Es gab und gibt erhebliche Probleme mit der Produktqualität in der Massenproduktion, das ausgelieferte Sputnik V war bei Stichproben nicht mit dem im "Lancet" beschriebenen identisch. Die Slowakei und Brasilien stoppten ihre Impfungen, als sich herausstellte, das die Adenoviren in dem Vakzin doch replizierten, obwohl sie inaktiviert sein sollten. Es fehlt sowohl in den Wirksamkeitsstudien als auch in dem Produktionsprozess grundsätzlich an Transparenz und Kontrolle. Und das ausgerechnet bei einem Vektorimpfstoff, bei denen es, siehe Astra und Johnson, ohnehin deutlich mehr Probleme gibt als bei Biontech und Moderna? Wofür brauchen wir davon noch einen? Welchen konkreten Vorteil hat das?
Von Sinopharm ist nur der Vera-Impfstoff im Rolling-Review Verfahren. Für Coronavac, den anderen Totimpfstoff von Sinopharm, liegt kein Antrag vor.
Bei Sinopharm-Veracell kommt es häufiger zu einer mangelhaften Antikörperantwort, ausgerechnet bei den besonders gefährdeten Alten. Ungarn, wo Sinopharm am Anfang der Impfkampagne massenhaft verimpft wurde, empfiehlt mittlerweile eine Drittimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die relativ kleinen Phase III Studien ergaben weit gestreute Ergebnisse von 50% (Brasilien) bis zu 91% (Türkei). Trotz des breiten Einsatzes gibt es viel weniger Daten als zu den mRNA Vakzinen.