tertium non datur schrieb am 25.01.2021 22:11:
aus dem SPON-Newsticker:
Bürger sehen Föderalismus in der Krise als Problem
18.49 Uhr: Mehr als die Hälfte der Bürger ist einer Umfrage zufolge der Ansicht, dass das föderale System Deutschland in der Coronakrise bisher geschadet hat. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Wirtschaftsmagazin »Business Insider« erklärten 53 Prozent von rund 5000 Befragten, der Föderalismus habe in der Krise »eher« oder sogar »eindeutig« geschadet, nur 19 Prozent sagten, die föderale Struktur habe in der Pandemie geholfen. Auch die Frage, in welchen Bereichen der Bund die Kompetenzen von den Ländern übernehmen sollte, wurde eindeutig beantwortet: Knapp 62 Prozent der Befragten wollen demnach, dass die Bundesregierung mehr Einfluss auf die Bildungs- und Schulpolitik bekommt.
Ich zähle mich eher als Anhänger des Föderalismus, insofern finde ich das bedenklich. Andererseits kann ich schon verstehen, dass das als Kackophonie wahrgenommen wird, gerade bei der Kulturhoheit der Länder
Den Hauptvorteil der Föderalismus (vs. Zentralismus) sehe ich darin das Entscheidungen etwas näher vor Ort getroffen werden und an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden können, denn was für Bayern zutrifft muss Schleswig-Holstein noch lange nicht gelten und wer in Berlin sitzt hat noch weniger Ahnung was Ort passiert.
Ein Problem wie Covid anzugehen das alle mehr oder weniger gleichermaßen betrifft ist da in der Tat nicht gerade ein Musterbeispiel des Förderalismus. Wobei zentralistische Staaten wie Frankreich sich jetzt auch nicht mit Ruhm bekleckert haben.