KillingTime schrieb am 28.01.2021 06:58:
jsjs schrieb am 27.01.2021 14:01:
Und das kann er nicht einfach, indem er die Armen besteuert und das Geld weiterreicht?
Der Staat besteuert ja nicht die Armen, denn bei denen ist nichts zu holen. Er besteuert die Mittelschicht. Also Arbeiter, Angestellte, kleine und mittlere Unternehmer, Rentner. Da werden die "Daumenschrauben fest gezogen" (Söder). Die Superreichen können ihr Vermögen der Umverteilung entziehen, die haben auch kein Problem.
Die Superreichen, zu denen hin doch angeblich umverteilt werden soll, können sich der Umverteilung entziehen??
Umverteilung ist nicht Wachstum. Und auf Letzteres kam es den Staaten bislang immer an.
Jetzt haben wir also Kleinunternehme wie Friseure und Gastronomen. Die sind im Prinzip Pleite. Der Staat entschädigt die in Teilen. Was wird denn da jetzt von wo nach wo umverteilt.
Und wir haben den Jeff B, bekanntlich ein Amerikaner, der gerne Steuern vermeidet. Welches Interesse kann der deutsche Staat daran haben, das der reicher wird?
Um deinen Gedanken mal zu skizzieren: erst schädigt der Staat seinen Standort.
Ich habe nicht gesagt, dass der Staat seinen Standort schädigt.
Das habe ich gesagt.
Eine Schädigung liegt m.E. erst dann vor, wenn sich die Bevölkerung nicht mehr hinreichend ausplündern und auspressen lässt.
Was will man denn bei einem Friseur holen, der pleite ist? Wenn es um Ausplünderung geht, dann doch vielleicht eher bei einem laufenden Geschäft, an dem man sich per Steuer bedienen kann, und nicht mit Hilfe für entgangenes Geschäft.
Um sich dann selber zu verschulden (was er jederzeit machen kann - sofern er Kredit bekommt), um den "Superreichen" das Geld rüberzuschieben, was sie ansonsten ohnehin selber verdient hätten.
Wie denn? Wie hätten die Superreichen das Geld verdient? Jeff B hat letztes Jahr einen Vermögenszuwachs von 50 Mrd $ erfahren. Und das alles von der Mittelschicht, die aufgrund des Lockdowns und Coronahysterie nicht in der nächsten Stadt einkaufen konnten oder wollten.
Dein Gedanke stimmt vorne und hinten nicht. Richtig ist, dass Amazon und Co Geschäft auf sich ziehen. Das wird insgesamt aber nicht mehr, sondern weniger. Und wird in Teilen durch staatliche Kredite finanziert (Kurzarbeitergeld, Hilfen, Kredite). Wo soll da der Sinn sein?
Meinst du wirklich, die Regierungen hätten beschlossen "jetzt machen wir mal Jeff B reicher"?
Die Hilfen sollen ja entgangenes Geschäft ersetzen. Und das auch nur teilweise.
Naja das ist die offizielle Begründung. Wenn man die "Hilfen" weggelassen hätte, würde die Verschuldung des Mittelstandes schneller gehen, die Absicht dahinter wäre also noch schneller offensichtlich geworden. Und, wie gesagt, auf diese Weise lassen sich eben gut Schulden generieren, die anschließend abgetragen werden müssen.
Bei wem hätte sich der Mittelstand verschulden können? Keine Geschäftsbank vergibt Kredite in Pandemiezeiten an Gastronomen, die ohnehin schon verschuldet sind, und die auf absehbare Zeit wenig bis gar keine Einnahmen haben werden.
Rauskommen tut also eine gigantisch wachsende Staatsverschuldung, bei geringem Wachstum. Und das soll so sein? Das leuchtet dir ein?
Das Geld nimmt den Weg: Bank-->Staat-->Kleinunternehmen-->Staat-->Bank.
Mir leuchtet das absolut ein. Die "Geldvermehrung" findet hierbei bei dem Kleinunternehmen statt. Die Blumenverkäuferin, der Buchhändler oder der Elektriker muss hart arbeiten, um den "Kredit" zurückzuzahlen.
ES FINDET KEINE VERMEHRUNG STATT. DASNICHT STATTFINDENDE GESCHÄFT IST DER GRUND FÜR DIE KREDITE.
Die Verschwörungstheorie, dass man erst das Geschäft ruiniert, um das - obwohl es nicht stattfindet - mit Krediten an der Insolvenz zu hindern, um dann(!) an hart arbeitenden Menschen zu verdienen, ist so dermaßen doof.
Fein, ihr habt entdeckt, dass Banken am Geschäft partizipieren. Willkommen im Kapitalismus.
Damit das funktioniert, braucht es aber ein Geschäft, welches den Kredit bedient. Weswegen Banken die Kreditwürdigkeit im Auge behalten, und mit der Kreditvergabe in Krisenzeiten eher zurückhaltend sind.
Wenn das Gastronomiegewerbe pleite geht, wird da nicht sozialisiert.
Vielleicht handelt es sich um eine Art "Reinigungseffekt", Hausputz, Vereinfachung der Artenvielfalt. Endlich wird man die ungeliebten Dönerbuden und Shishabars los. Und die kleinen Hotels zugunsten großer. Kann es nicht so sein?
Warum sollte es so sein?
Der Staat verliert Einnahmen, die Banken müssen Kredit abschreiben, die Angestellten verdienen nichts mehr und beziehen Arbeitslosengeld, können weniger ausgeben, was dann auch andere Unternehmen schädigt.
Prinzipiell mag das so sein, aber die Regierung hat dafür ihre Finanzspezialisten, die das genau durchrechnen.
Man braucht kein Finanzspezialist sein, um rauszubekommen, dass ein gezahltes Kurzarbeitergeld ein Minusgeschäft ist.
Wie steht denn z.B. Argentinien nach seinen Währungsreformen dar?
Argentinien ist m.W. ein sozialistisches Land. Das heißt Armut für alle, mit oder ohne Währungsumstellung.
???
Dieser angebliche Plan die Wirtschaft in den Ruin zu treiben, um dann (womöglich mit Krieg) neu aufsetzen zu können ist kompletter Unsinn.
Aber wieso denn, das ist doch genau so schon ein paar Mal passiert?
Kriege finden statt. Staaten haben ihre Gründe für Krieg. Häuser brennen gelegentlich ab, man baut sie wieder auf. Hat man sie jetzt abgebrannt, um sie wieder neu aufbauen zu können?