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  • KillingTime

mehr als 1000 Beiträge seit 03.01.2014

Re: Umverteilung zu den Superreichen

jsjs schrieb am 28.01.2021 10:15:

Die Superreichen, zu denen hin doch angeblich umverteilt werden soll, können sich der Umverteilung entziehen??

Genau. Die Superreichen haben Anwälte, Finanzdealer und Steueroasen. Es gibt Unternehmen, die machen zwar übelst Umsatz, zahlen aber fast keine Steuern.

Umverteilung ist nicht Wachstum. Und auf Letzteres kam es den Staaten bislang immer an.

Du siehst doch selbst, dass kein "Wachstum" mehr möglich ist (oder nicht so ohne Weiteres). Nicht ohne Grund haben wir Nullzinsen oder Negativzinsen. Es lässt sich nirgendwo mehr was herausholen.

Jetzt haben wir also Kleinunternehme wie Friseure und Gastronomen. Die sind im Prinzip Pleite. Der Staat entschädigt die in Teilen. Was wird denn da jetzt von wo nach wo umverteilt.

Das habe ich doch beschrieben. Die Kleinunternehmer bekommen Geld vom Staat. Der Staat wiederum erhöht dazu seine Verschuldung. Ob der Kleinunternehmer zurückzahlt, ist letztlich egal, auf jeden Fall muss der Staat die Steuern erhöhen, um die Banken zu bedienen.

Und wir haben den Jeff B, bekanntlich ein Amerikaner, der gerne Steuern vermeidet. Welches Interesse kann der deutsche Staat daran haben, das der reicher wird?

Es ist nicht notwendig, dass "der Staat" dieses Interesse hat. Begründung s.u.

Was will man denn bei einem Friseur holen, der pleite ist? Wenn es um Ausplünderung geht, dann doch vielleicht eher bei einem laufenden Geschäft, an dem man sich per Steuer bedienen kann, und nicht mit Hilfe für entgangenes Geschäft.

Es ist doch egal, wer da pleite ist. Entscheidend ist die unbedingte Notwendigkeit, um die Steuern und Abgaben zu erhöhen.

Meinst du wirklich, die Regierungen hätten beschlossen "jetzt machen wir mal Jeff B reicher"?

Ich denke, du verwechselst Ross und Reiter.

Bei wem hätte sich der Mittelstand verschulden können? Keine Geschäftsbank vergibt Kredite in Pandemiezeiten an Gastronomen, die ohnehin schon verschuldet sind, und die auf absehbare Zeit wenig bis gar keine Einnahmen haben werden.

Dann werden die faulen Kredite anderweitig zusammengefasst und entweder abgeschrieben oder jemand Anderem aufs Auge gedrückt. Was passiert denn bei einer Insolvenz mit der Firma und ihrem Restvermögen? (rhetorische Frage)

ES FINDET KEINE VERMEHRUNG STATT. DASNICHT STATTFINDENDE GESCHÄFT IST DER GRUND FÜR DIE KREDITE.

Die Verschwörungstheorie, dass man erst das Geschäft ruiniert, um das - obwohl es nicht stattfindet - mit Krediten an der Insolvenz zu hindern, um dann(!) an hart arbeitenden Menschen zu verdienen, ist so dermaßen doof.

Deiner Ansicht nach vergibt man also einen Kredit, um die Insolvenz abzuwenden. Aber das Geld ist dem Unternehmer doch nicht geschenkt. Er muss es zurückzahlen. Und zwar, ohne entsprechenden Umsatz gemacht zu haben. Er muss also später, wenn sein Geschäft wieder läuft, den Gürtel enger schnallen, um seine Außenstände zu bedienen. Er wird auf diese Weise verarmt. Das Geld fließt von ihm letztlich zurück an die Bank.

Fein, ihr habt entdeckt, dass

Bitte nicht schon wieder "ihr". Ich bin kein Mitglied einer wie auch immer gearteten Gruppierung.

Willkommen im Kapitalismus.
Damit das funktioniert, braucht es aber ein Geschäft, welches den Kredit bedient. Weswegen Banken die Kreditwürdigkeit im Auge behalten, und mit der Kreditvergabe in Krisenzeiten eher zurückhaltend sind.

Bislang gehen sowohl der Unternehmer als auch seine Bank davon aus, dass es "eine Zeit nach Corona" geben wird (ich selbst tue das nicht). Keiner von denen will freiwillig sterben, deswegen machen sie auch weiter. Ich selbst habe mir vor ein paar Wochen einen privaten Kredit geben lassen, die Kohle war unbürokratisch auf dem Konto, letztlich hat mich das nur ein Arschrunzeln am Telefon gekostet. Die Bank schien sich echt zu freuen, dass da jemand Geld will, wenn auch nur für privaten Krempel. Die wollten nicht mal einen Nachweis für irgendwas. Allerdings muss ich Zinsen zahlen, da holt sich die Bank ihr "Wachstum" wieder her.

Vielleicht handelt es sich um eine Art "Reinigungseffekt", Hausputz, Vereinfachung der Artenvielfalt. Endlich wird man die ungeliebten Dönerbuden und Shishabars los. Und die kleinen Hotels zugunsten großer. Kann es nicht so sein?

Warum sollte es so sein?

Weiß ich nicht, ist nur Spekulation. Letztlich läuft es aber darauf hinaus. Oder meinst du, das Finanzamt lässt es durchgehen, wenn ein Barbershop oder Hochzeitsausstatter seinen Umsatz wie üblich macht, obwohl er im Dauerlockdown ist?

Kriege finden statt. Staaten haben ihre Gründe für Krieg. Häuser brennen gelegentlich ab, man baut sie wieder auf. Hat man sie jetzt abgebrannt, um sie wieder neu aufbauen zu können?

Nicht nur Häuser lassen sich "warm" abreißen.

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