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  • TillES

mehr als 1000 Beiträge seit 17.08.2020

Re: Tricksen mit Statistik

Demokratix schrieb am 06.10.2020 11:21:

TillES schrieb am 06.10.2020 06:47:

Zahlen lügen nicht, aber diejenigen die ihre Interpretation dieser Zahlen vorlegen, täuschen in diesem Fall damit Sachverhalte vor, die so nicht stimmen.
Und nochmals: Es ist Täuschung mit Statistik zu unterstellen, daß bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 79 Jahren, jeder der die 80 erreicht, dann noch weitere 7 Jahre zu leben hätte. Damit würde zwischen 80 und 87 Jahren dann einfach nicht mehr gestorben.

Ihre Entscheidung diese Täuschungsversuche weiter zu betreiben,
meine Entscheidung sie zu benennen.

MfG

Nein, die Täuschung ist auf ihrer Seite. Das erste mal täuschen sie, indem sie die durchschnittliche Lebenserwartung anführen und damit suggerieren wollen, die Menschen wären sowieso gestorben. Das alleine ist schon eine Frechheit und ein Beispiel für Täuschung mit Statistik par excellance. Die zweite Täuschung begehen sie in ihrem Beispiel, indem es unter 10 über 80jährigen natürlich einen Totkranken und 9 kerngesunde gibt: Auf welcher Welt leben sie?

Ich bitte vielmals um Verzeihung, daß ich diese Berechnung vereinfacht dargestellt habe. Aber eine ausführliche Darstellung der statistischen Berechnung von Lebenserwartung einer bestimmten Altersgruppe ist mir an dieser Stelle ein wenig zu umfangreich. Wo sind bitte schön die Quellen und mathematischen Grundlagen Ihrer Behauptungen? Meine Quellen folgen etwas weiter unten.

Das Verhältnis dürfte eher umgekehrt sein - 1 kerngesunder, 9 mit mehr oder weniger Krankenvorgeschichte.
Im Durchschnitt hat ein 80jähriger, sofern er dieses Alter erreicht hat, noch 7 Lebensjahre vor sich. Das ist keine Täuschung, das ist kein mathematischer Taschenspielertrick, das ist einfach so.

Ein einfaches Basta ist nicht wirklich überzeugend.

Aber sie können sich ihre Täuschung natürlich schön reden, die schönste Lüge ist es schliesslich, sich selbst zu belügen.

Der Vorwurf der Lüge ist schwerwiegend.
Zumal ich diese statistische Restlebenserwartung nicht bestritten habe.
Lediglich die Behauptung, daß faktisch jedem Verstorbenen 7 Jahre genommen wurden.

Vielleicht führen Sie sich mal folgendes zu Gemüte:

https://swprs.org/why-covid-19-is-a-strange-pandemic/

Auszug:
"Im Gegensatz dazu ist das Mortalitätsprofil des Covid-19-Coronavirus für Kinder und junge Erwachsene im Wesentlichen Null und nahe 50 unter 50, bevor es langsam und dann sehr steil über 70 und insbesondere über 80 ansteigt und in Pflegeheimen extreme Werte erreicht.
Somit ist das Covid-19-Mortalitätsprofil nahezu identisch mit der natürlichen Mortalität. Dies bedeutet nicht, dass covid-19 das Todesrisiko einer Person nicht erhöht - das ist absolut der Fall -, aber diese Erhöhung ist proportional zum bereits bestehenden Todesrisiko des jeweiligen Alters und der jeweiligen Risikogruppe."

Abschließend werfen Sie doch einmal einen Blick auf folgende Grafik, dort kann man wunderbar erkennen, wie sich eine politisch gemachte Wirtschaftskrise auf die Lebenserwartung einer gesamten Bevölkerung auswirkt.
Es geht um die Auswirkungen in Russland nach dem Ende der Sowjetunion.
Zumindest ähnliche ökonomische Verwerfungen sind aufgrund von Lockdowns zu erwarten.

https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN?locations=RU

Ein passender Text dazu:

https://www.nachdenkseiten.de/?p=41203

Auszug:
Bereits damals wurde in den Zeitungen aber auch von Missständen berichtet. Überdies gab es den Hinweis, dass die Lebenserwartung nach der Wende in der ehemaligen Sowjetunion von 70 auf 60 Jahre zurückgegangen sei. Dieser Sachverhalt wurde in den allermeisten Darstellungen unkommentiert belassen. Ausnahme ist das amerikanische Heft Lancet, 2009.
Und etwas weiter unten:
Eine Analyse dieser Statistiken ergibt für die Todesfälle der Nachwendezeit Folgendes. Vergleicht man die Zahl der eingetretenen Todesfälle mit der Zahl von Todesfällen, welche bei einer durchschnittlichen Sterblichkeit von 2,2% (ein eher vorsichtiger Wert) eingetreten wäre, kommt man für Russland allein auf 136 Millionen verlorene Lebensjahre. Geht man von dem eingangs genannten Wert von einer Senkung der Lebenserwartung um 10 Jahre aus, dann ergeben sich 13.6 Millionen Tote. In Russland lebten vor der Wende aber nur 160 Millionen Einwohner. Hochgerechnet auf die gesamte Sowjetunion ergibt sich daraus eine Todesfallzahl von zwischen zwanzig und dreißig Millionen zusätzlichen Todesfällen. Die Zahl der zusätzlichen Toten erreicht also ein ähnliches Ausmaß wie die Zahl der Toten des zweiten Weltkrieges.

Dem Blick in die Vergangenheit, wie im Fall Russland folgen dann auch noch Aussichten in die Zukunft. Gemacht von der UNO. Ich hoffe diese Organisation ist Ihnen seriös genug.

https://www.wider.unu.edu/publication/end-poverty-postponed

Da UNO Original nur in englisch, anbei noch ein passender Artikel dazu im Spiegel, der hoffentlich des Corona-Leugnens unverdächtig ist:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/corona-folge-armut-koennte-laut-uno-studie-weltweit-massiv-zunehmen-a-55d0dfd3-a264-4f75-bac8-73986a6cabb5

Mitnichten geht es mir darum Menschen aufgrund Ihres Alters das Recht auf Leben abzusprechen. Jede Behauptung oder Andeutung diesbezüglich ist eine boshafte Unterstellung. Aber Aktionismus nach dem Motto "koste es was es wolle" lehne ich entschieden ab.
MfG

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