Denn... Kritiker sehen ja einiges anders als du:
1. die glauben an die Wirksamkeit einiger Massnahmen (zB Abstand, Hände waschen, Hände raus ausm Gesicht usw) - solcher, die bisher in starken Grippenzeiten auch schon von allen angewandt wurden, die sich und Nahestehende schützen wollten;
2. die meinen zeigen zu können, dass die Übersterblichkeits-Gipfel zT aussahen wie in starken Grippezeiten, vor den Lockdowns lagen, und dass sie andererseits Über-Übersterblichkeiten im Zshg mit den Massnahmen aufweisen (vgl. zB oben meinen Beitrag "Kombination");
ansonsten haben
3. angenommen, die Massnahmen (wenigstens einige) haben tatsächlich das Geschehen um den Gipfel der Sterblichkeit gestoppt, und angenommen, wir ermitteln tatsächlich neue anstiege, jensiets des Falsch-Positiven-Grundrauschens: dann wäre das eben nur die Fortsetzung der ersten Welle, und das geht nun so weiter, bis in der Tat die eingetretene Herdenimmunität sich, wie du sleber sagtest, anzeigt durch R<1, und das ohne alle Massnahmen. Aber nicht bei 70 oder 60, 50, 40, 30 % Antikörper-Titer - ausser in Ausnahmegebieten wie ApresSkiOrte in Tirol.
4. Die Annahme, dass die Infektionswelle extrem schnell sich in die Fläche ausgebreitet hat in den Industriezentren der Industrieländer... wird gestützt durch die nahezu synchrone hohe Anfangssterblichkeit ÜBERALL dort. DAS ist das stärkste Argument, das die Kritiker (jenseits aller weiteren Einflüsse, va Behanldung und Massnahmen-Folgen) auf ihrer Seite haben dafür, dass auch ohne Massnahmen (abe rmit und ohne schutz der Risikobevölkerung) die Infektionswelle vor den Lockdowns weit fortgeschritten war - und jetzt zT womöglich noch der "Schwanz" jeder Welle in erscheinung tritt - wenn man ihn lässt. (Varianten wg Saisonalität, schwankendem Immunstatus vormals Nicht-Infizierbarer usw beiseite gelassen).
Blöd, dass die Kritiker in diesem Hase-und-Igel-Wettlauf um die simpelste Darstellung IMMER den kürzeren ziehen werden...