Ansicht umschalten
Avatar von SoShy
  • SoShy

mehr als 1000 Beiträge seit 01.09.2018

Emotionen statt Aufklärung? Ehrlich?

Zitat Nowak:

Doch sie verteidigt die Entscheidung des Berliner Senats, da es neben der Ratio die Emotionen gibt. Demnach ist es für manche Eltern ein Anschlag auf die Gesundheit ihrer Kinder, wenn die neben Infizierten auf einer Schulbank sitzen müssen. Sicher, rational ist das nicht und es kann sogar zur Stigmatisierung Infizierter führen.

Das ist dem ähnlich was Kekule bei Markus Lanz verkündete.

Er sagte sinngemäss: "Man wird den Eltern, (die man mit der Inzidenz 1,5 Jahre in Panik versetzt hat) (SoShy)) nicht erklären können, dass sie bei einer möglichen Inzidenz von 500 in Ihrem Landkreis, Ihre Kinder in die Schule schicken müssen.. Man müsse also vermutlich im Herbst die Schulen wieder schliessen, obwohl die Kinder - nachweislich - nicht gefährdet sind. Nachweislich nicht gefährdet sich schwer anzustecken, nachweislich nicht gefährdet zu versterben und bisher hat man noch keinen Beweis dafür finden können, dass Covid Long bei Kindern überhaupt existiert (Stiko/Kekule)".

Angesichts solcher dystopischer Zukunftsentwürfe, die selbst von Menschen, die den gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüber kritisch sind, stark gemacht werden, ist es gut, dass auf die Empfehlung der Berliner Amtsärzte nicht gehört wurde. Denn so kann deutlich gemacht werden, dass es "die Wissenschaft" gar nicht gibt.

Es gibt sehr unterschiedliche Wissenschaftler mit sehr unterschiedlichen Erkenntnissen. Es muss die Aufgabe der Politik bleiben, diese unterschiedlichen Erkenntnisse zu gewichten und nach politischen Kriterien zu beurteilen. Es ist daher, unabhängig von der inhaltlichen Beurteilung der Empfehlung der Amtsärzte, sehr positiv, dass der Berliner Senat diesen Sachverhalt noch mal deutlich gemacht hat.

Ja schon. Aber es ist doch ein Unterschied ob man sagt: Die Wissenschaftler haben unrecht und man eine einen anderen Weg geht, oder ob man sagt, die Wissenschaftler haben zwar recht, aber die Emotionen sind leider inzwischen anders und deshalb machen wir jetzt bewusst einen Fehler. Denn die Emotion, dass eine "infizierte Person" neben mir sitzt und mich bedroht, ist anscheinend bedeutender und wichtiger, als das Wissen: Diese Person ist nicht infiziert und ich bin nicht gefährdet. Das darf doch wohl nicht wahr sein, nicht wenn es um die Gesundheit oder seelische Gesundheit von Mio. von Kindern geht?

(Vor allem setzten Sie doch in dem obigen Beispiel mal statt dem Passus "Infizierte Person" mal die Begriffe "Ausländer", "Homosexuelle Person" oder "Frau/Mädchen" ein. Und spielen sie - unter Berücksichtigung Ihrer Emotionen - den Satz nochmal durch. Dann müsste doch selbst einem Linken Journalisten oder einem taz Mitarbeiter bei der eigenen Argumentation schlecht werden, oder?)

Was waren denn die Methoden, mit denen man die Massenvernichtungslager des 20. Jahrhunderts gefüllt hat? War das eher der Blick auf die Realität und auf die Gedanken der Aufklärung, also auf die Wissenschaft, oder waren die "grossen Lagerfüller" nicht eher die Ideen der politische Ideologen und deren politisch Prägungen Ihres Volkes und die später ausgenutzten Emotionen? Hätte mehr Aufklärung, also ein grösserer Bezug zu Fakten nicht dabei helfen können, die damaligen Politiker zur Räson zu bringen?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.09.2021 04:54).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten