Ach Gottchen schrieb am 07.09.2021 07:22:
alt_und_naiv schrieb am 06.09.2021 22:56:
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine in einem renommierten Journal publizierte Information falsch ist, ist deutlich geringer als das bei einer auf rubikon oder multipolar publizierten der Fall ist.
Wie kommst Du auf dieses schmale Brett ?
Kann es sein, dass Dir die Entwicklung dieser "renommierten Journale" in den letzten Jahren komplett entgangen ist ? Das auch das "peer review", auf das die sich stets berufen, mittlerweile schon aufgrund der schieren Menge an eingereichten Arbeiten zumeist nur noch ein zudem oft rein formales Feigenblatt mit zweifelhafter Bedeutung ist ?
Die Zahl der Publikationen mag ja gestiegen sein, aber ist nicht auch die Zahl der Wissenschaftler mitgewachsen? Was früher noch ein Fach war, ist mittlerweile eventuell in eine höher zweistellige Zahl von Fächern aufgeteilt.
Es gab mehrere Arbeiten, die diese tollen Publikationen mal breit unter die Lupe genommen haben. Mit in einem Fall vorsätzlich hanebüchenen und wissenschaftlich schon methodisch grob falschen Arbeiten, in einem anderen Fall mit per KI zufallsgenerierten "Arbeiten". Die sind mit gutem Erfolg von etlichen Journalen angenommen und publiziert worden - "peer reviewed" !
Das ist mir bekannt, Peer-Review ist auch nur ein Testverfahren mit allen Fehlermöglichkeiten. Wenn Du jetzt aber sagst, dieses Verfahren versage gänzlich, dann hast Du gar nichts mehr in der Hand, das Dir die Entscheidung erleichtert, welche Informationen, die Du nicht selbst beurteilen kannst, Du zunächst als wahr annimmst. Man wäre damit auf Rubikon- oder Multipolarniveau - jeder glaubt nur, was ihm ohne grundlegende Kenntnisse vordergründig plausibel erscheint. Ein Fachbuch zu lesen ist Zeitverschwendung, weil es keine Informationen gibt, die zur Zeit als gesicherte Wahrheiten angenommen werden. (Korrekturen von als wahr geglaubten Erkenntnissen sind über die Jahrzehnte häufig, was aber nichts mit Verfälschungen zu tun hat.)
Heute stehen an zahlreichen Ecken des Internets Leute, die in exhibitionistischer Weise sich entblößen und Dir ihre bahnbrechenden, aber von der Regierung unterdrückten Erkenntnisse andrehen wollen.
Die gab's früher auch schon. Es gab ganze (Populär)Zeitschriften, die fast nur über solches Zeugs geschrieben haben
Die gibt es heute noch, damals gab es auch noch Leute mit blühender Phantasie wie von Däniken. Problematisch wird es, wenn Exoten das Verhalten der Menschen negativ beeinflussen und dabei erhebliche Schäden in Kauf nehmen.
Da die Lebenszeit endlich ist, überlässt man dies dann dem von Fachzeitschriften organisierten Peer-Review. Gut, dieses Delegieren gedanklicher Arbeit mag der Aufklärung entgegenstehen, ist aber heute angesichts der schieren Menge an Informationen praktisch unumgänglich.
Das hat bis zu dem Zeitpunkt der (wieder-) Politisierung von Wissenschaft auch halbwegs funktioniert. Seit deren flächendeckender Korrumpierung ist dieser Weg in etwa so sinnvoll, wie die Betrachtung von Wikipedia als "zuverlässige Quelle".
Eine Politisierung mag es bei diversen Geisteswissenschaften und bei Wirtschaftswissenschaft geben. Bei Naturwissenschaften kann man allenfalls die Mittelverteilung beeinflussen.
Du kannst als Niemand in einer mathematischen Fachzeitschrift publizieren, wenn Du interessante Aussagen beweist und adäquat zu formulieren verstehst. Es gibt da kein Der-Fachwelt-passt-die-Aussage-nicht.
Warte mal ab bis sich "Ethno-Mathematik" via rotgrüner "Kultursensibilität" auch hierzulande durchsetzt. Da dürfte Dir dann noch die ein oder andere Überraschung bevorstehen. Und da der Genderschwachsinn auch längst in den Mathefachbereichen Einzug gehalten hat, sind da die Türe weit offen.
Sehr unwahrscheinlich. Der Genderschwachsinn wird nur bedient, um nicht direkten Angriffen à la Me-too ausgesetzt zu werden.
Biologie und Physik sind da schon 2 Schritte weiter. Da verlaufen die Axiome bei der Verhaltenforschung/Evolutionsbiologie ("Biologismus" -> Nazi) und zB Klima/CO2-Korrelation (Klimanazi) oder Paleogeologie (Klimaleugner).
Was hat Biologismus mit Biologie zu tun?
Klimamodelle sind angewandte Physik und Chemie, inwieweit biologische Veränderungen bereits berücksichtigt werden können - keine Ahnung. Aber dennoch laufen die Arbeiten und ihre Finanzierung weiter, obwohl diverse Energiekonzerne sie am liebsten verbieten würden.
Um nur mal die offensichtlichen Denkverbote aufzuzeigen, die bis zum Verlust des Lehrstuhl führen können.
Wer hat denn bisher seinen Lehrstuhl verloren?
Nur folgt aus diesen Problemen nicht, dass die Strategie, den oben erwähnten Exhibitionisten auf rubikon oder multipolar zu glauben, einen wahrer Erkenntnis näher bringt.
An denen scheinst Du ja einen Narren gefressen zu haben als offenbar besonders fragwürdig ? Warum nicht SPIEGEL, ZEIT, SZ, FAZ, taz,etc... also Mainstreampublikationen mit selbstattestiertem Qualitätsanspruch und teilweise sogar noch Wissenschaftsredaktionen ? Die nachweislich auch vorsätzlich zusammengelogenen Unsinn publizieren ? Bei dem Relotius nur die Spitze des Eisbergs darstellt.
Sachliche Fehler enthielten die Mainstreammedien schon immer, jedoch versuchten sie sich nie, sich als wissenschaftliche Referenz aufzuspielen.
Was genau also ist an rubikon bzw multipolar denn genau so grob falsch ?
Oder anders gefragt: welche Artikel dort waren denn genau inhaltlich und fachlich falsch, dass es dazu Anlass gäbe, diese Publikation dort per se als fragwürdig anzusehen ?
Wenn man ein paar Artikel dort gelesen hat, spart man sich den Rest. Wenn eine Stichprobe von 10 Artikeln nur Gülle zu Tage bringt, dann erwartet man natürlich bei den übrigen Artikeln Sauce Bernaise.
Der Umstand, dass Berufspropagandisten wie "frank" das in Dauerschleife" belegfrei behaupten ?
Was habe ich mit Frank zu tun?
Wir betreiben hier keine Wissenschaft, sondern versuchen lediglich, eine Vielzahl von Informationen für uns persönlich einzuordnen. Meine Gewichtungsstrategie habe ich dargelegt.
Und Dich damit als Zielgruppe für gezielte organisierte Desinformation qualifiziert.
Siehe Beispiel Wikipedia, bei der sich sptestens seit Snowden langsam mal rumgesprochen haben dürfte, wer das so alles in welchem Sinn nutzt.
Nun, ich bin halt alt und naiv.
Jetzt mal eine Frage ganz OT:
Trügt mein Eindruck, oder erscheint Dir der folgende Podcast auch wie eine miserabel synchronisierte Sendung? (Einfach mal im letzten Viertel mal 1 min reinsehen.)Mal abgesehen davon, dass Drosten weder Immunologe, noch Epidemiologe ist, sondern Virologe, und damit komplett fehlbesetzt (was ihn selbst aber offenkundig nicht stört). Was aber seine (nicht zum ersten Mal) teilweise geradezu schwachsinnigen Aussagen in genau diesen Themenbereichen schlüssig erklärt.
Ja, da ist wohl irgendwo auf dem Produktionsweg die Lippensynchronität verloren gegangen. Was aber auf den Propagandacharakter dieser Sendung keinen Einfluss hat. You already had me at "hat das RKI aufgrund von Modellberechnungen festgestellt"... die grundsätzlichen Dinge, die man an der Uni über Simulationen lernt: Shit-in-Shit-out (a.k.a. Confirmation BIAS), Scheingenauigkeit und Aussagefähigkeit von "Prognosen".
Aber man kann halt mit Modellrechnungen so geil Ergebnisse generieren, die "wissenschaftlich" jede gewünschte politische Aussage stützen... von Klimawandel bis Epidemie ... und die beeindrucken "Journalisten"-Darsteller auch stets zuverlässig, weil man da ja dann "wissenschaftliche Ergebnisse" als "Beleg" vorzuzeigen hat.
Auch super für peer reviewed Publikationen - da geht quasi alles, weil ja eh keiner mehr in die Algorithmen reinschaut... das in den IPCC-Klimasimulationen die Erde (immer noch) eine Scheibe ist, ist Dir bekannt ?
Der Manipulationsmöglichkeiten bin ich mir schon bewusst. Dennoch halte ich von Wodargs und Bhakdis Ausführungen nichts.