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Avatar von alt_und_naiv
  • alt_und_naiv

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2019

Re: Ja, so ähnlich ist es tatsächlich.

Aufgrund der mittlerweile angewachsenen Länge der Beiträge und des für lange Beiträge nicht wirklich geeigneten Editors gehe ich mal nur auf einzelne Sachen ein:
Externes Peer-Review zu Drostens RT-PCR-Test
Schauen wir uns einige Unterzeichner an:
- Rajesh Kumar Malhotra (Artist Alias: Bobby Rajesh Malhotra), Former 3D Artist / Scientific Visualizations at CeMM
- Dr. med. Thomas Binder, Internist and Cardiologist (FMH), Switzerland
- Prof. Dr. med. Henrik Ullrich, specialist Diagnostic Radiology, Chief Medical Doctor at the Center for Radiology of Collm Oschatz-Hospital, Germany
- Dr. Rainer J. Klement, PhD. Department of Radiation Oncology, Leopoldina Hospital Schweinfurt, Germany
- Dra. Berber W. Pieksma, General Practitioner, The Netherlands
- Drs. Jan Bonte (GJ), Consultant Neurologist, The Netherlands
- Dr. Kevin P. Corbett, MSc Nursing (Kings College London) PhD (London South Bank) Social Sciences (Science & Technology Studies) London, England, United Kingdom
D.h. 7 von 22 Unterzeichnern haben keinerlei erkennbaren Bezug zu PCR-Testungen.
Bei weiteren Unterzeichnern habe ich erhebliche Zweifel, ob deren Tätigkeitsschwerpunkt eine Beurteilung der Drostenpublikation zulässt.
Meine Folgerung: Das ist kein Peer-Review.
Was ist eigentlich aus der Aufforderung, den Drosten-Artikel zurückzuziehen, geworden?

Selbst die WHO hat dann im November darauf erkannt, dass da wohl etwas im Argen liegt und hat explizite Handlungsempfehlungen gegeben hinsichtlich zu verwendender ct-Schwellwerte (Corman/Drosten-Protokoll arbeitete mit ct 45!) auf maximal 30 und Anwendung NUR auf symptomatische Patienten, da sonst bis zu 90% falsch-Positive Ergebnisse produziert würden

Da liegt nichts im Argen. Unterschiedliche Fragestellungen bedürfen u.U. einer anderen Interpretation des PCR-Ergebnisses. Es macht halt einen Unterschied, ob man wissen will, ob ein Proband zum Zeitpunkt des Tests als wahrscheinlich ansteckend zu betrachten ist oder ob man seine Kontaktpersonen ebenfalls testen sollte oder ob man ihn isolieren sollte.
Dass bei sehr niedriger Prävalenz einer Erkrankung der Anteil der falsch positiven Resultaten an den positiven Resultaten steigt, ist keine neue Erkenntnis sondern schon lange bekannt. Genau aus diesem Grunde sind vor einigen Jahrzehnten auch keine Reihenuntersuchungen auf HIV erfolgt.

https://paz.de/artikel/diagnostischer-goldstandard-a1972.html
'Praktische Konsequenzen hatte das bislang aber keine. Das könnte sich jedoch bald ändern, wenn das Beispiel des Lissabonner Berufungsgerichtes Schule macht. Dieses entschied am 11. November im Falle eines Portugiesen, der gegen seinen Quarantänebescheid vorgegangen war, dass jener nicht hätte erlassen werden dürfen. In der Urteilsbegründung hieß es, dass im Falle des an dem Kläger durchgeführten PCR-Tests mit „einer Zyklusschwelle von 35 oder höher die Wahrscheinlichkeit einer Infektion weniger als drei Prozent beträgt.“ Oder andersherum ausgedrückt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person ein falsches Positiv erhält, liegt bei 97 Prozent oder höher.“'
Der Test sagt nur: SARS-CoV-2-Fragmente in der Probe nachgewiesen.
Der ct-Wert ist ein Maß für die Konzentration in der Probe.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Probe nichts ist, und der Test trotzdem positiv anzeigt, liegt unter 0.0001.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei positivem Testergebnis dieses falsch positiv ist, steigt mit sinkender Prävalenz der Erkrankung in der Bevölkerung.
Oben sollte es wohl heißen "die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe einer Infektion weniger als 3% beträgt". Und ab "Oder andersherum ausgedrückt ..." kann man den Text streichen, weil da jemand etwas nicht verstanden hat.
Auch der behandelte HIV-Patient, der kaum noch Kopien des Virus im Blut hat, ist kaum ansteckend. Das würde aber kein Mensch als falsch positives PCR-Resultat werten.

https://www.nytimes.com/2020/08/29/health/coronavirus-testing.html
Paywall - wie praktisch.

Die US-Seuchenbehörde hat mittlerweile darauf erkannt, dass dieser Test nicht mal Influenza von Corona unterscheiden kann und hat aufgrund dessen mangelhafter Qualität die Zulassung als diagnostisches Mittel zum Jahresende 2021 verkündet.

Hier fehlt ein Link, auf dass man mal nachlesen könnte. Meiner Vermutung nach basiert das wahrscheinlich auf einem den Kontext zerstörenden Zitat, das Missverständnisse provozierend übersetzt wurde.

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus233426581/Seit-Juli-2021-Corona-bei-80-Prozent-der-offiziellen-Covid-Toten-wohl-nicht-Todesursache.html
Paywall - wie praktisch. Man hofft offensichtlich, mit die Leute verunsichernden Überschriften zumindest temporär neue Kunden zu gewinnen.

https://uncutnews.ch/wuetender-pathologe-all-diese-corona-faelle-sind-gar-keine-faelle/
Seit 20 Jahren CEO einer Firma, keine Anhaltspunkte für eine aktuelle klinische oder wissenschaftliche Tätigkeit, sehr lückenhafte Biographie, noch niecht einmal das Geburtsjahr ist zu erfahren, aber sehr laute Propaganda i.S. Querdenker.

https://www.merkur.de/leben/gesundheit/rki-neuartiges-coronavirus-toedlicher-als-grippe-zr-13563284.html
Publiziert am 27.02.20 (!), da fing ja unsere 1. Welle erst langsam an. Die Schätzungen in einer so frühen Phase sind nie belastbar. Unumstößliche Wahrheiten konnten zu dieser Zeit nur Wodarg und Bhakdi präsentieren :-)

https://tkp.at/2021/06/30/top-medizin-wissenschaftler-john-ioannidis-corona-ist-bereits-endemisch/
Wenn in der Zusammenfassung schon steht, Ioannidis hätte aus den Daten der Diamond Princess auf eine IFR von 0.15 geschlossen, braucht man nicht weiterzulesen. Bei der Diamond Princess waren von etwas über 3000 Leuten 712 nachweislich infiziert, und von denen sind 13 verstorben. Das ergibt eine IFR von 1.8%, gut passend zu der Altersverteilung an Bord. Selbst wenn man die gesamten 3000 Leute als Nenner wählte, bliebe man auf 0.43% hängen. Daher bezweifele ich stark, dass Ioannidis aus diesen Daten seine IFR-Schätzung berechnet hat.

Hier muss ich jetzt mal aufhören - später mehr.

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