aber im Prinzip ist es exakt so, wie du beschreibst.
Der Hauptwirt und Hauptverbreiter dieses Virus sind nicht wie bei Grippe die Kinder, Alten, und Armen, sondern just diese "Wirtschaftskohorte". Der beste Seuchenherd ist das Filialleitermeeting eines global players mit Standorten von San Francisco über Berlin bis nach Tokio. Das ist besser als jedes Fußballspiel, weil es das Virus interkontinental verbreitet.
Wer Evolution verstanden hat, versteht auch, warum das so ist: es ist gerade so, wie glyphosatresistenter Palmer-Amarant.
Unter Normalbedingungen hatte diese Mutante keine Chance. Aber als Glyphosat als "Allheilmittel" in GMO-Mais/Soja-Kulturen flächig und ohne Rücksicht auf die Vorschriften[*] eingesetzt wurde, entstand ein von Konkurrenten befreites Habitat. Eine gigantische vakante ökologische Nische, die auf ein resistentes Unkraut Beikraut wartete, das sie nutzen konnte.
Und so haben wir heutzutage chain gangs aus weggeknasteten Junkies, die in Reih und Glied über die Maisfelder des Midwest pilgern, um Amaranten auszureißen.
Und analog dazu haben wir es aktuell mit einem Virus zu tun, dessen seuchenhafte Ausbreitung auf Verhaltensweisen angewiesen ist, die vor 1990 nur in einem Teil der Welt auftraten, und selbst dort nicht besonders häufig waren, aber sich seitdem zu einem globalen Rollenmodell entwickelt haben.
Ecological release refers to a population increase or population explosion that occurs when a species is freed from limiting factors in its environment.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ecological_release
[*] Glyphosat ist entgegen landläufiger Vorstellung sehr gut abbaubar - wenn es vorschriftsgemäß eingesetzt wird.
Wenn sich also Rückstände in Bier und Windeln finden, belegt das eine weitläufige unvorschriftsgemäße Verwendung.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.05.2020 13:29).