Sind Pflegekräfte systemrelevant? Das wird ja so flockig dahingesagt, aber hält das einer Prüfung stand?
Systemrelevant ist das, was das Überleben der Menschen in unserer Gesellschaft ermöglicht. Nicht einzelner Menschen, sondern vieler. Ganz unten in der Bedürfnispyramide stehen nunmal physiologische Bedürfnisse: Essen, trinken, Wärme.
Wenn das ausfällt, sterben sofort Menschen in Massen und es kommt zu Panik und Chaos.
Das ist Landwirtschaft, Nahrungsmittelverarbeitung, Logistik, Strom, Wasser, Kommunikation, sogar Finanztransaktionen sind systemrelevant. Wenn man nicht mehr zahlen kann, bleibt nur noch Raub und das lässt sofort den Nachschub kollabieren.
Dann kommt auf der Bedürfnispyramide die Sicherheit. Also Polizei und Verwaltung, auch die Presse/Propagandaabteilung. Ohne Informationen und Regeln handeln Menschen irrational, ohne Polizei halten sie die Regeln nicht ein und es kommt zu Selbstjustiz.
Erst danach kommen soziale Bedürfnisse wie Schulen, Zuwendung und eben auch Pflege.
In der Medizin/Pflege gibt es Bereiche, wo die Arbeitskraft erhalten wird. Und andere Bereiche, wo letztlich nur das Sterben (egal wie viele Jahre es dauert) nett gemacht wird.
So hart das klingen mag, aber die Versorgung von Alten und Todgeweihten ist nichts, von dem die Versorgung der Gesamtgesellschaft abhängt. Es ist etwas, das wir aus Menschlichkeit tun sollten. Aber eben erst dann, wenn die unteren Stufen der Bedürfnispyramide gesichert sind. Denn wie im Rettungswesen gilt uneingeschränkt: Eigensicherung geht immer vor Hilfeleistung. Denn nur wer selbst handlungsfähig bleibt, kann überhaupt anderen helfen.