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  • maningi

mehr als 1000 Beiträge seit 09.06.2012

Ihre Erklärung wird nicht stimmen

JonChaos schrieb am 20.04.2020 03:16:

Beim Intubieren wird der Schlauch ja relativ tief in die Lunge geführt.
Auf dem Weg werden Viren mitgenommen wodurch sich durch die Intubierung die Viruslast in der Lunge erhöht.
Da man bei Covid-19 im Rachenraum eine hohe Viruslast hat, würde dies die oft beobachtete Verschlechterung nach Einbringen des Tubus erklären.

Ihre Erklärung wird nicht stimmen.

Intubierung in dieser (fast schon) terminalen Krankheitsphase, wo eine fulminante bilaterale interstitielle Pneumonie in Kombination einer stark veringerten O2-Transportkapazität der Erytrozyten (RBC) einhergeht (Covid19 attackiert über die CD147 Rezeptoren auf den RBC das 1-beta-Globin und inhibiert den Häm-Metabolismus) bringt im Sinne einer höheren O2-Saturation kaum etwas (kann aber wegen Überdruckbeatmung die bereits massiv beeinträchtigete Lungengewebe zusätzlich schädigen und eine geringfügig höhere 02-Saturation im Serum die Lücke im O2-Bedarf nicht auffüllen). Möglicherweise könnte eine Beatmung in der hyperbarischen Kammer mehr bringen, kenne aber keine Studien dazu.

Die schwierige Entscheidung der Kliniker liegt darin die entsprechenden Krankheitsphasen und die zugrundeliegenden Pathogenesen (es gibt mehrere und unterschiedliche) rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Intubierung u. künst. Beatmung kann bestimmten Patienten in dieser Krankheitsphase helfen (die Kollegen in Texas konnten immerhin etwa 1/3 der Patienten retten, anderswo waren/sind die Resultate aber erheblich schlechter).

(edit:typo)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.04.2020 11:32).

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